BKW verzichtet vorerst auf zwei Gaskraftwerk-Projekte

Der Energiekonzern BKW verzichtet vorerst auf zwei Projekte für Gaskraftwerke. Das geplante Werk in Utzenstorf BE wird derzeit nicht gebaut. Auch wird sich der Konzern aktuell nicht am Werk in Cornaux NE beteiligen.

BKW-Chefin Thoma: Projekte könnten wieder aktuell werden (Archiv) (Bild: sda)

Der Energiekonzern BKW verzichtet vorerst auf zwei Projekte für Gaskraftwerke. Das geplante Werk in Utzenstorf BE wird derzeit nicht gebaut. Auch wird sich der Konzern aktuell nicht am Werk in Cornaux NE beteiligen.

«Die Projekte rechnen sich im aktuellen Marktumfeld nicht», sagte die BKW-Chefin Suzanne Thoma in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Bei anderen Marktverhältnissen könnten die beiden Projekte jedoch durchaus wieder aktuell werden.

Für Windenergie hingegen sieht Thoma auch in der Schweiz Möglichkeiten. «Es gäbe einige interessante Standorte, leider ist die Akzeptanz aber gering. Die Schweiz ist kein optimales Windland», sagte sie. Solarenergie werde hingegen in den nächsten 20 bis 30 Jahren eine bedeutende Rolle spielen.

Unterdessen werden die Strompreise für Privathaushalte weiter steigen. «Die Netzkosten werden steigen. Zusammen mit der Förderung der erneuerbaren Energien schlägt sich das in der Stromrechnung nieder.» Die Eidg. Elektrizitätskommission (ElCom) hatte Anfang September bekannt gegeben, dass die Strompreise für Haushalte für 2015 um 5 Prozent steigen.

Suzanne Thoma ist seit Anfang 2013 Chefin der BKW. Der Konzern muss sich wie alle Stromkonzerne wegen der Energiewende umorientieren. «Wir stecken noch mitten im Transformationsprozess. Organigramme und Strategiepapiere hat man schnell neu geschrieben. Viel schwieriger ist es, die Verhaltensweisen und die Firmenkultur zu verändern», sagte sie.

Die BKW schrieb 2013 tiefrote Zahlen – unter anderem wegen einer knappen halben Milliarde Abschreibungen. Mit einem weiteren Abschreiber rechnet Thoma «nach heutigem Kenntnisstand» nicht. Die BKW stehe finanziell gut da.

Nächster Artikel