Im Weihnachtsgeschäft des US-Detailhandels verliert der bisher besonders umsatzstarke «Black Friday» immer mehr an Bedeutung. Die Kunden drängelten sich längst nicht mehr so in den Einkaufszentren, wie es jahrelang üblich war.
Konsumenten nutzen zwar weiterhin das lange Wochenende zum Einkaufen, und die Händler geben daher Rabatte. Doch viele Geschäfte öffnen ihre Türen inzwischen am Vortag, dem Feiertag Thanksgiving, und bieten ihre Sonderangebote über einen längeren Zeitraum an.
Zudem schlagen viele Kunden im Internet zu, wo das Geschäft am Donnerstag brummte: Der Online-Umsatz stieg einer Erhebung von IBM Digital Analytics Benchmark zufolge um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für den gesamten Detailhandel rechnet der Branchenverband NRF im November und Dezember mit einem Plus von 4,1 Prozent auf knapp 617 Milliarden Dollar.
In diesem Jahr festigt sich der Trend zu einem früheren Startschuss für das Geschenke-Shopping der Amerikaner. So stellten sich am Tag des Erntedankfestes mehr als 15’000 Menschen vor dem Hauptgeschäft der Warenhauskette Macy’s an.
Auch der Detailhändler Target zeigte sich zufrieden. Die Kette hat nach eigenen Angaben an dem Tag landesweit allein zwischen 18 und 20 Uhr pro Minute 1800 Fernseher verkauft.
Rangeleien
In Grossbritannien führte der aus den USA importierte «Black Friday» in mehreren Städten zu chaotischen Verhältnissen: Drei Festnahmen, mehrere Kämpfe, eine durch ein herabgestürztes Fernsehgerät verletzte Kundin – so lautete am Nachmittag das vorläufige Fazit der britischen Polizei. Sie musste mehrfach ausrücken und kritisierte die Händler für die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen.
Jemanden auf den Boden zu schubsen, nur um 20 Pfund zu sparen, sei ein Übergriff – auch am «Black Friday», erklärte ein Vertreter von Scotland Yard.