Der angeschlagene Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) gibt das Privatkundengeschäft weitgehend auf. Stattdessen wolle man sich vermehrt wieder auf die Firmenkunden konzentrieren, teilte das kanadische Unternehmen am Donnerstag (Ortszeit) mit.
RIMs Versuche, auf dem Privatkundenmarkt so richtig Fuss zu fassen, scheiterten vor allem an der Beliebtheit von Apples iPhone und Smartphones anderer Hersteller, die auf das Google-Betriebssystem Android gesetzt hatten.
„Wir wollen unseren Fokus wieder auf das Geschäft mit Firmenkunden legen, um dort von unserer Führungsposition zu profitieren“, erklärte Unternehmens-Chef Thorsten Heins am Freitag bei der Präsentation des jüngsten Quartalsergebnisses. Das Unternehmen könne keinen Erfolg haben, wenn es versuche, jedermanns Liebling zu sein und allen Alles zu geben.
Der eigene Führungsriege scheint dieses Konzept des neuen deutschen Chefs nicht zu behagen. So haben mehrere hochrangige Manager dem Unternehmen zuletzt den Rücken gekehrt – darunter der ehemalige Co-Chef Jim Balsillie, der sich aus dem Direktorium zurückzog.
Umsatzrückgang im vierten Quartal
Im vierten Geschäftsquartal 2011 (Dezember bis Februar) erzielte RIM einen Umsatz von 4,19 Mrd. Dollar, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um rund einen Viertel darstellt. Die Verkaufszahl der Blackberry-Geräte ging im Vergleich zum Vorquartal um rund einen Fünftel auf 11 Millionen zurück.
RIM-Chef Heins kündigte an, nun umfassend seine strategischen Möglichkeiten wie Partnerschaften auszuloten. Dabei schloss er auch einen Verkauf des gesamten Unternehmens nicht aus.