Im Norden Darfurs sind bei einem Angriff aus dem Hinterhalt ein Blauhelmsoldat getötet und drei weitere verletzt worden. Ein Konvoi der UNO-Mission UNAMID sei am Vormittag wenige Kilometer vor Haschaba mit Granaten und Schnellfeuergewehren beschossen worden.
Die Gruppe aus Soldaten, Polizisten und zivilen Mitarbeitern sei unterwegs nach Haschaba gewesen, um dort Berichte über den Tod von mehr als 70 Zivilisten zu untersuchen, teilte UNAMID mit.
Die Zahl der getöteten UNAMID-Mitarbeiter steigt damit auf 43 innerhalb von fünf Jahren. Zuletzt waren am 2. Oktober vier Nigerianer bei einem Hinterhalt im Westen Darfurs mit Granaten getötet worden.
Ein Grossteil der Übergriffe wird Milizen zur Last gelegt, die die Regierung in Khartum unterstützen. Nach Angaben von UNAMID wurde trotz anderslautender Ankündigungen der Behörden bis heute niemand wegen der Morde an den Blauhelmen der sudanesischen Justiz vorgeführt.
An der UNAMID-Mission beteiligen sich derzeit auch zehn deutsche Bundeswehrsoldaten und vier Polizisten. Die Bundesregierung beschloss am Mittwoch, das im November auslaufende Mandat mit einer Obergrenze von 50 Soldaten bis Ende nächsten Jahres zu verlängern.
Die 23’500 Mann starke UNO-Truppe soll in Darfur den Konflikt zwischen aufständischen Bauernstämmen und arabischen Reitermilizen auf Seiten der Regierung befrieden. In dem Konflikt wurden seit 2003 nach UNO-Schätzungen mindestens 300’000 Menschen getötet wurden.