Bleibt Italien für Deutschland eine „Bestia nera“?

Noch nie an einer EM oder WM hat Deutschland gegen Italien gewinnen können. Die DFB-Auswahl will nun im achten Anlauf diesen Makel unbedingt beseitigen.

Balotelli wartet immer noch auf seinen ersten EM-Treffer (Bild: sda)

Noch nie an einer EM oder WM hat Deutschland gegen Italien gewinnen können. Die DFB-Auswahl will nun im achten Anlauf diesen Makel unbedingt beseitigen.

Beunruhigen lässt man sich durch diese negative Bilanz nicht. Bundestrainer Joachim Löw wischte die Faktenlage mit dem Hinweis weg, dass heute ja auf beiden Seiten ganz andere Protagonisten am Werk seien als bei den früheren Vergleichen. Löw stellte unmissverständlich klar, dass seine Equipe perfekt auf das Duell mit Italien eingestellt sei.

Die Bedenken wegen des Gesundheitszustands von Mittelfeldstratege Bastian Schweinsteiger sind ausgeräumt. Der Profi von Bayern München meldete sich nach seinen Sprunggelenk-Problemen fit. Zudem dürfte Lukas Podolski in die Anfangsformation zurückkehren. Beim 4:2 gegen Griechenland war ihm im linken Mittelfeld André Schürrle vor die Nase gesetzt worden. Auf dem rechten Flügel könnte Marco Reus seinen Platz möglicherweise behalten. Der zukünftige Dortmunder gehörte gegen „Hellas“ zu den auffälligsten und überzeugendsten Figuren bei den Deutschen. Thomas Müller wäre der Leidtragende. Und einmal mehr stellt sich die Frage nach der Sturmspitze. Wird der in der Serie A engagierte Miroslav Klose wieder zum Edeljoker und darf Mario Gomez wie in der Gruppenphase von Beginn weg auf Torejagd gehen?

Italien in der Defensive mit Fragezeichen

Die Italiener haben sich in diesem Turnier mit dem Tore schiessen bedeutend schwerer getan. Sie bringen es – das Penaltyschiessen gegen England ausgeklammert – gerade mal auf vier Treffer in ebenso vielen Partien. Mario Balotelli ist zwar immer noch ohne Ausraster, eine Explosion der positiven Art ist er dem EM-Publikum aber noch schuldig geblieben.

In der Defensive plagten Italien zuletzt kleinere Sorgen wegen Verletzungen. Giorgio Chiellini musste wegen Oberschenkelproblemen für den Viertelfinal Forfait erklären. Ignazio Abate und Daniele De Rossi waren nach dem Abnützungskampf gegen England ebenfalls angeschlagen. Zudem ist Christian Maggio gesperrt. Mittelfeld-Regisseur Pirlo, der im Penaltyschiessen mit einem „Panenka-Heber“ verblüfft hatte, liess verlauten, er glaube durchaus, dass die Deutschen wegen ihrer Statistik gegen Italien Angst haben könnten und beschwor den Mythos des Angstgegners („Bestia nera“).

Deutschland – Italien. – 20.45 Uhr. – Nationalstadion, Warschau. – SR Lannoy (Fr).

Die möglichen Aufstellungen:

Deutschland: 1 Neuer; 20 Boateng, 5 Hummels, 14 Badstuber, 16 Lahm; 7 Schweinsteiger, 6 Khedira; 21 Reus, 8 Özil, 10 Podolski; 23 Gomez.

Italien: 1 Buffon; 7 Abate, 15 Barzagli, 19 Bonucci, 3 Chiellini; 8 Marchisio, 21 Pirlo, 16 De Rossi; 18 Montolivo; 10 Cassano, 9 Balotelli.

Bemerkung: Italien ohne Maggio (gesperrt).

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