„Blick“ führt bis im Herbst 2013 eine Internet-Bezahlschranke ein

Beim „Blick“ wird spätestens im Herbst 2013 eine Bezahlschranke im Internet eingeführt, wie Ringier-Chef Marc Walder in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ ankündigt. Inhalte im Netz zu verschenken, sei „ein historischer Geburtsfehler“ gewesen, der nun korrigiert werden müsse.

Ringier-Chef Walder wehrt sich gegen die "Alles ist gratis"-Kultur (Archiv) (Bild: sda)

Beim „Blick“ wird spätestens im Herbst 2013 eine Bezahlschranke im Internet eingeführt, wie Ringier-Chef Marc Walder in einem Interview mit der „SonntagsZeitung“ ankündigt. Inhalte im Netz zu verschenken, sei „ein historischer Geburtsfehler“ gewesen, der nun korrigiert werden müsse.

Wichtig ist gemäss Walder, dass alle Schweizer Verlage so rasch wie möglich die Paywall umsetzten. Die drei grossen Verlage Tamedia, NZZ und Ringier wollen die Bezahlschranke einführen oder haben dies bereits getan. „Ich bin deshalb sicher, dass es klappt. Schritt für Schritt“, sagte Walder.

Die Zahlen der Zeitungsauflagen in der Schweiz seien ernüchternd. Im 10-Jahres-Vergleich hätten der „Blick“ 35 Prozent, die NZZ 30 Prozent und der „Tages-Anzeiger“ 20 Prozent an Auflage verloren. Die Medienbranche steckt laut Walder „im radikalsten Umbruch ihrer Geschichte“.

Das Problem der Verlage sei nicht die Qualität der Zeitungen sondern die Digitalisierung der Informationen. Ein Leser bringe sieben Mal mehr ein als ein User.

Schritt gegen „Alles ist gratis“-Kultur

Beim „Blick“ werden gemäss Walder auch nach der Einführung der Bezahlschranke im Internet 80 Prozent der Inhalte noch gratis sein. Für die übrigen, exklusiveren Inhalte werde man aber zahlen müssen.

Walder rechnet damit, dass in einer Anfangsphase bloss etwa zwei Prozent der Nutzer für die zusätzlichen Inhalte zahlen werden. Das sei zwar wenig, aber „ein eminent wichtiger Schritt weg von der ‚Alles ist gratis‘-Kultur“.

Wehren will sich Ringier – zusammen mit dem Verband Schweizer Medien – auch gegen den Suchdienst Google, der von journalistischen Inhalten profitiert, ohne die Medienhäuser dafür zu entschädigen. Dies ist nach den Worten von Walder „eine moderne Art des Diebstahls in digitaler Form“.

Google fördere indirekt das Zeitungssterben. Bereits nächste Woche werde der Verband Schweizer Medien das Thema Leistungsschutzrecht angehen, sagte Walder.

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