Im «didi:offensiv» werden Uhren mit Bezug zum Fussball gezeigt, unter anderem ein echtes Schmuckstück von 1954. Wen das nicht interessiert: Die Fussballkulturbar bietet in den nächsten Wochen noch einiges mehr.
Uhren, teure zudem, sind natürlich auch für Fussballprofis ein Thema. Pascal Zuberbühler outete sich einst als Uhrenfetischist, und von Murat Yakin weiss man, dass er früher, seine Armbanduhr eine Viertelstunde vorzustellen pflegte, um mit dieser kleinen Selbstüberlistung seine Pünktlichkeitsrate zu erhöhen.
Xherdan Shaqiri, der Uhrenträger.
Nun können sich Fussballer, so sie einen knackigen Vertrag ausgehandelt haben, eine Uhr selbst leisten, auch teure. Xherdan Shaqiri etwa hat mal erzählt, dass er sich für die erste Meister-Prämie des FC Basel eine Uhr einer Schweizer Edelmanufaktur geleistet hat.
Später, zuerst beim Weltclub Bayern München, nun beim Weltclub Inter Mailand, muss er nicht mal mehr in die eigene Tasche greifen: Shaqiri ist jetzt Markenbotschafter von «Hublot». Das sind die Uhren, die am Handgelenk aussehen wie Raumschiffe; eine Art Containerschiff im Ozean der Armbanduhren.
Am Montag hat Shaqiri übrigens in seiner Botschafter-Funktion einen Auftritt bei der Basel World.
Aber zur Sache: Jenseits von Bling-bling und Glitzer-glitzer gibt es eine kleine Ausstellung, die im «didi:offensiv», der Fussballkulturbar am Erasmusplatz, bis Ende April zu sehen ist. Wobei: Ausstellung ist ein grosses Wort. Es sind exakt vier Uhren, die in einer Vitrine auf dezentem Kunstrasen gezeigt werden. Vier spezielle Uhren, nicht vom finanziellen Wert bestimmt, eher Erinnerungsstücke an vergangene Zeiten.
Zum Beispiel: Das Gastgeschenk der schottischen Nationalmannschaft an ihren Schweizer Betreuer anlässlich der Weltmeisterschaft 1954. Oder: Die Armbanduhr, die der Schweizerische Fussballverband SFV den Teilnehmern der U16-Europameisterschaft im Jahr 1991 überreichte. Dazu, aus schweren Zeiten des hiesigen Fussballclubs: Die limitierte Pinuhr, die 1993 kaufte, wer den notleidenden FCB unterstützen wollte. Schliesslich: Jene Armbanduhr, mit der der FCB über mehrere Jahre hinweg den Gewinner eines Pausengewinnspiel beglückte.
Die Exponate stammen aus der Sammlung des Sportmuseum Schweiz und aus Privatbesitz.
Die Pinuhr des FCB von der Nothilfeaktion 1993 (links), das Geschenk des SFV zur U16-EM 1991 (Mitte) und ein Pausenspielgewinn des FCB. (Bild: Benedikt Pfister)
Wem das alles völlig einerlei ist, der kann an diesem Freitag, 20. März (20 Uhr), zum beliebten Pub-Quiz antreten (Thema: Fussball; wem das wiederum einerlei ist: Das Pub-Quiz Allgemeinwissen steigt wieder am 26. März). Die zweite Ausgabe von «Zocken im Didi» (Playstation auf Grossleindwand) findet am 24. März statt, und dazu führt das didi:offensiv bis Ende März noch zu Ehren von Paulo Sousa und dem Champions-League-Achtelfinal gegen Porto das portugiesische Bier «Sagres» im Angebot.
Und weil es sich um eine Fussballkulturbar handelt, sei diese Programmvorschau nicht unterschlagen: Am 27. März wird der Krimi «Tod im Garten» von Felix Bornhauser vorgestellt. Am 1. April liest Etrit Hasler, Slam Poet und gemeinsam mit Pedro Lenz Autor des Buches «Fussball und andere Randsportarten», aus selbigem. Am 17. April kommt Kabarettist Roland Suter mit «Fussball ist der Grund dafür, dass wir Beine haben», und am 8. Mai gibt es die Lesung mit dem Berliner Schriftsteller Frank Willmann zum Thema Fussball, Punkrock und Subkultur.
Und wie sagte schon der alte Goethe: «Die Zeit ist unendlich lang und ein jeder Tag ein Gefäss, in das sich sehr viel eingießen lässt.» Voilà.