Das Open Air Lumnezia im Bündner Oberland ist am Freitag wegen eines Gewitters mehr als drei Stunden komplett ohne Strom geblieben. Die ersten zwei Bands des Tages spielten spontan ohne Verstärker. Danach stand ein Notstromgenerator bereit.
Auslöser des Stromausfalles waren Blitzschläge, wie Werner Steinmann, Mediensprecher des Stromversorgers Repower, auf Anfrage sagte. Ein erster vom Blitz verursachter Stromausfall kurz nach Mittag sei schnell behoben worden. Ein zweiter Blitzschlag gegen zwei Uhr Nachmittags habe dann zu grösseren Schäden geführt.
Die Veranstalter des grössten Bündner Open Airs mit rund 18’000 Besuchern waren auf einen totalen Stromausfall nicht vorbereitet, wie Mediensprecherin Catia Tschuor der Nachrichtenagentur sda sagte. Bühne und Restauration waren komplett ohne Strom.
Die Band Royal Riot und Singer-Songwriter Damian Lynn, beide aus der Schweiz, erklärten sich spontan bereit, rein akustisch zu spielen. Das sei gut angekommen beim Publikum, sagte Tschuor.
Strom für die Bühne
Danach trafen zwei grosse Stromgeneratoren auf dem Festgelände ein, so dass kurz nach fünf Uhr die Bühne wieder unter Strom stand und Reggae- und Raggasänger Dodo mit dem Soundcheck beginnen konnte.
Die Veranstalter rechnen damit, dass im Verlauf des Abends auch die zahlreichen Essstände und Bars wieder Elektrizität haben werden. Da die Temperaturen auf 1100 Metern über Meer nicht allzu hoch gewesen sind, seien die Getränke einigermassen kühl geblieben, sagte Tschuor. Warmes Essen hingegen habe es am Nachmittag einzig an einem Zigeunerstand gegeben. Alle anderen Essstände kochen mit Strom.
Um das Festival wieder «unter Strom zu setzten» mussten Generatoren aus anderen Regionen Graubündens herangeschafft werden. Repower beteiligte sich an den Anstrengungen und lieferte einen der beiden Grossgeneratoren.
Auch andere Orte betroffen
Neben dem Val Lumnezia waren auch die ganze Surselva oberhalb Flims sowie Pontresina von kurzzeitigen Stromausfällen betroffen. Der Grund war ein Gewitter im Raum Bonaduz, das eine Störung am Schweizer Hochspannungsnetz verursachte, wie Repower am Abend in einem Communiqué schrieb.
In der Nähe von S-chanf stürzte zudem ein Baum in eine Freileitung, was zu einem Unterbruch im Gebiet Chapella, Cinous-chel, Brail führte. Dieser dauerte viereinhalb Stunden.