Der Block 1 des AKW Beznau bleibt vorerst ausgeschaltet und geht nicht vor Ende Jahr ans Netz. Die Betreiberin Axpo konnte zwar die Herkunft der Unregelmässigkeiten im Material des Reaktordruckbehälters klären. Mühe bereitet der Axpo der verlangte Sicherheitsnachweis.
Die Axpo geht momentan davon aus, dass die Wiederanfahrgenehmigung des ENSI gegen Ende 2016 vorliegen wird. Die erneute Verschiebung des Wiederanfahrtermins ist mit höheren Kosten verbunden. Der Aufwand für die Untersuchungen und der Ausfall der Stromerlöse seit August 2015 belaufen sich nach Axpo-Schätzungen auf rund 200 Millionen Franken.
Der Nachweis, dass die Integrität des Reaktordruckbehälters von Block 1 nach wie vor gegeben sei, gestalte sich in zeitlicher Hinsicht wesentlich aufwändiger, als ursprünglich angenommen wurde, sagten die Verantwortlichen der Axpo am Dienstag vor den Medien in Böttstein AG. Die Verzögerung beim Sicherheitsnachweis haben mehrere Gründe.
Die Beschaffung und die Eignungsüberprüfung der zusätzlichen Teststücke beansprucht laut Axpo viel Zeit. Zudem seien die Prüf- und Auswertungsprozesse äusserst komplex und dauern teilweise mehrere Monate.
Kommt hinzu, dass die Axpo von der zeitlichen und personellen Verfügbarkeit von spezialisierten Unternehmen abhängig ist. Weiter muss die Axpo mit Partnern und Lieferanten eine Vielzahl juristischer und kommerzieller Fragen im Zusammenhang mit den Eigentums- und Nutzungsrechten klären.
Die bis anhin durchgeführten Untersuchungen hätten bestätigt, dass keine sicherheitstechnischen Vorbehalte für den sicheren Weiterbetrieb der Anlage vorliegen, teilte die Axpo zudem mit. Man habe seit dem Sommer 2015 verfeinerte Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, eine umfassende Überprüfung des Herstellungsprozesses vorgenommen und eine Ursachenanalyse fertig gestellt.