Bei einer blutigen Auseinandersetzung in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina hat es offenbar mindestens vier Tote und acht Verletzte gegeben. Das berichtete die Hongkonger Zeitung „Wenhuibao“ am Freitag.
Die Polizei verschärfte die Sicherheitsmassnahmen, wie der US-Sender Radio Free Asia (RFA) ergänzte. Bei einem Streit in einem Lokal für Videospiele in der Stadt Korla hätten am Donnerstag ein oder mehrere Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren mehrere Chinesen angegriffen.
„Sowohl Chinesen als auch Uiguren wurden getötet“, sagte ein Mitarbeiter eines nahe gelegenen Internetcafés dem Sender. Von offizieller Seite gab es keine Angaben dazu.
Der Zwischenfall überschattet die laufende Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses in Peking und wurde in den Staatsmedien nicht erwähnt. Die Lage in seiner Region hatte ein hoher Parteivertreter aus Xinjiang am Donnerstag vor Journalisten in der Hauptstadt noch als „insgesamt sehr stabil“ beschrieben.
Ethnischen Spannungen zwischen Uiguren und Chinesen in Xinjiang waren 2009 zu blutigen Unruhen eskaliert, bei denen mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen waren. China hatte sich das ehemalige Ostturkestan nach der Gründung der Volksrepublik 1949 einverleibt.