Blutmond nur ohne Hochnebel gut zu beobachten

Astronomiebegeisterte können in der Nacht auf Montag ein seltenes Himmelsphänomen beobachten. Eine totale Mondfinsternis taucht den Mond in Rot und macht ihn zum Blutmond. Beobachten lässt er sich allerdings nur in Gebieten ohne Hochnebel.

Totale Mondfinsternis und Blutmond, hier in Nordost-Japan am 4. April. (Archiv) (Bild: sda)

Astronomiebegeisterte können in der Nacht auf Montag ein seltenes Himmelsphänomen beobachten. Eine totale Mondfinsternis taucht den Mond in Rot und macht ihn zum Blutmond. Beobachten lässt er sich allerdings nur in Gebieten ohne Hochnebel.

Und ob sich Hochnebel bildet, war am Sonntagmittag noch ungewiss, wie Olivier Codeluppi von MeteoSchweiz auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Sollte der unerwünschte Nebel auftreten, muss die Mondfinsternis mit dem Blutmond von einem Standort über 1500 Metern betrachtet werden.

Kurz vor dem Höhepunkt der Mondfinsternis steht der Mond nur 356’877 Kilometer von der Erde entfernt. Das ist die geringste Distanz des ganzen Jahres. Deshalb erscheint die Mondscheibe in Erdnähe besonders gross. Fachleute sprechen von einem Supermond.

Bei einer Mondfinsternis steht die Erde auf einer geraden Linie zwischen Sonne und Mond. Der Erdtrabant taucht in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde ins Weltall wirft.

Roter Mond

Das Naturschauspiel beginnt um 3.07 Uhr. Der Vollmond fängt an, den Kernschatten der Erde zu durchqueren. Etwa eine Stunde später ist die Mondscheibe voll in den Erdschatten eingetaucht und bleibt dort in einem geisterhaft roten Licht bis 5.23 Uhr sichtbar.

Der Erdtrabant erscheint rot, weil es wegen der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre auch im Kernschatten nicht ganz dunkel ist. Rotes Sonnenlicht wird in der Erdatmosphäre stärker gebrochen als etwa blaues Licht. Deshalb fällt das rötliche Sonnenlicht auf den Vollmond und lässt ihn rötlich schimmern.

Nach 6.27 Uhr verlässt der Mond die zentrale Verfinsterungszone langsam wieder. Da die Morgendämmerung bereits eingesetzt hat, dürfte von der letzten Phase, der Halbschatten-Finsternis, von Mitteleuropa aus nicht mehr viel zu bemerken sein.

73 Minuten

Die totale Finsternis dauert diesmal 73 Minuten. Im Juni 2011 gab es in der Schweiz die längste totale Mondfinsternis seit mehr als zehn Jahren. Damals dauerte die totale Phase 101 Minuten. Allerdings machten Wolken vielen Beobachterinnen und Beobachtern einen Strich durch die Rechnung.

Sollte sich das Naturschauspiel auch dieses Mal hinter Wolken verbergen, bietet sich in Europa die nächste Chance auf eine totale Mondfinsternis erst wieder am Abend des 27. Juli 2018.

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