Neue Details zur Bluttat mit fünf Toten in Würenlingen: Der 36-jährige Täter erschoss mit insgesamt 14 Schüssen seine Schwiegereltern, seinen Schwager und einen Nachbarn. Die Tötung des Nachbarn war gemäss Aargauer Staatsanwaltschaft nicht geplant.
Zehn Schüsse feuerte er im Haus der Schwiegereltern ab, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Gestützt auf die Erkenntnisse des kriminaltechnischen Dienstes hatte der Täter unmittelbar, nachdem ihm sein Schwiegervater die Tür geöffnet hatte, zuerst seinen Schwiegervater, danach seinen Schwager und seine Schwiegermutter getötet.
Die Vermutung, dass die vierte Tötung nicht geplant und der Täter seinem Opfer zufällig begegnet war, hat sich laut Staatsanwaltschaft erhärtet. Man gehe davon aus, dass der Täter sein viertes Opfer auf dem Rückweg zu seinem Auto «im Vorbeigehen» erschossen habe.
Der Täter hielt auf dem Kiesweg kurz inne, schoss auf den im Garten stehenden Nachbarn und ging ein paar Schritte weiter, bevor er sich selbst richtete.
Herkunft der Waffe unklar
Wie und wann der Täter an die nicht registrierte Tatwaffe kam, weiss die Staatsanwaltschaft vorerst nicht. Am Wohnort des Täters im Kanton Schwyz wurden viele Unterlagen beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft erhofft sich mehr Erkenntnisse aus den Auswertungen.
Das Motiv der Bluttat ist noch nicht klar. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen gesichert ist gemäss Staatsanwaltschaft lediglich, dass dem Tötungsdelikt Erbschaftsstreitigkeiten um einen grösseren Geldbetrag vorausgegangen waren.
Weitere Erkenntnisse in Bezug auf ein mögliches Tatmotiv erhofft sich die Staatsanwaltschaft von der Auswertung der sichergestellten Datenträger am Wohnort des Täters. Insbesondere steht die Frage im Raum, ob der Tat Drohungen vorausgegangen waren.
In einem ruhigen Wohnquartier in Würenlingen hatte der Mann am Samstagabend seinen Schwiegervater, seine Schwiegermutter und seinen Schwager mit mehreren Schüssen getötet. Bevor er sich selbst richtete, erschoss er einen Nachbarn seiner Schwiegereltern.
Aus psychiatrischer Klinik entlassen
Der 36-jähriger Schweizer mit türkischer Abstammung war neun Tage vor der Bluttat aus einer psychiatrischen Klinik im Kanton Thurgau entlassen worden. Er war am 24. März in die Klinik mit einer fürsorgerischen Unterbringung wegen Selbst- und Fremdgefährdung eingewiesen worden.
Die Kantonspolizei Schwyz hatte am 24. März in der Wohnung des Täters eine Hausdurchsuchung gemacht. Es wurden keine Waffen sichergestellt. Auch bei einer Durchsuchung im März 2012 waren keine Waffen gefunden worden.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft führt ein Strafverfahren wegen mehrfacher Tötung. Sie geht davon aus, dass das Verfahren letztlich eingestellt werden dürfte, weil der Täter nicht mehr lebt.