Der Literaturnobelpreis ist der prestigeträchtigste Preis der Branche, doch der diesjährige Gewinner scheint sich nichts daraus zu machen. Der US-Musiker Bob Dylan ist für die Schweden nicht zu erreichen. Manchem stösst das sauer auf.
Dass der Musiker Bob Dylan zu seiner Auszeichnung mit dem Literaturnobelpreis keine Stellung nimmt, sorgt in Schweden allmählich für Unmut. Zehn Tage nach der Bekanntgabe war es der Schwedischen Akademie immer noch nicht gelungen, mit dem US-Rocksänger und Songwriter persönlich zu sprechen.
Nobelpreis-Juror Per Wästberg sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: «Wenn er sich in nächster Zeit, sagen wir innerhalb des nächsten Monats nicht melden würde, dann fände ich das unhöflich und arrogant.»
Die Schwedische Akademie stellte daraufhin klar, dass Per Wästbergs Äusserung seine private Meinung und keine offizielle Erklärung der Akademie sei. «Die Schwedische Akademie beurteilt niemals die Entscheidungen eines Preisträgers und wird es auch in diesem Fall nicht tun», hiess es am Wochenende in einer Pressemitteilung. Ein Literaturpreisträger könne selbst entscheiden, wie er sich zu der Verleihung des Preises verhalte.
Dylan hatte den diesjährigen Literaturnobelpreis Mitte des Monats als erster Songschreiber für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition bekommen. Ob er zur Preisverleihung am 10. Dezember nach Stockholm kommt, ist damit weiter unklar. Es wäre nicht das erste Mal, dass Dylan einen Preis nicht persönlich entgegennimmt. Am Freitag war ein Hinweis, dass der 75-Jährige den Literaturnobelpreis gewonnen hat, von der Webseite des Stars gelöscht worden.