Experten haben in mühevoller Kleinarbeit einen lange verschollenen musikalischen Schatz gerettet: Mehrere über 40 Jahre alte Tonbänder mit einzigartigen Konzertmitschnitten der Reggae-Ikone Bob Marley sind nach britischen Medienberichten restauriert worden.
Die Magnetbänder lagen völlig ramponiert in einer Kiste in einem Londoner Hotel-Keller, Wasser hatte ihnen arg zugesetzt. Mehr als zwölf Monate dauerte die Restaurierung. Die Experten sind verblüfft von der hohen Aufnahmequalität damals, wie es weiter heisst.
Mitte der 70er Jahre hatte Marley mit seiner Band während seiner Europa-Tournee in dem Hotel gewohnt. Es soll sich um Mitschnitte von Konzerten in London und Paris zwischen 1974 und 1978 handeln – mit Songs wie «No woman No Cry» und «I Shot the Sheriff». Unter Fans sind die Bänder auch als «Lost Masters» (verschollene Originale) bekannt.
«Ich war ehrlich gesagt sprachlos», zitierten die Zeitungen den Sänger Louis Hoover. Ihm waren den Berichten zufolge die Bänder von einem Geschäftsmann angeboten worden, der ein Marley-Fan ist. Von den 13 Bändern konnten demnach zehn restauriert werden. Zwei enthielten keine Aufnahmen und ein Band war komplett zerstört.
Der jamaikanische Musiker, der in einem Slum aufwuchs und sich für die unterdrückten Völker einsetzte, starb 1981 im Alter von 36 Jahren an Krebs. Er wäre am vergangenen Montag 72 Jahre alt geworden.