Bobst wegen Euroschwäche mit sinkendem Umsatz und Betriebsgewinn

Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst leidet unter der Euroschwäche. Trotz insgesamt gestiegener Auftragsbestände und Auftragseingänge sinken Umsatz und Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2015 deutlich.

Bobst leidet unter dem schwachen Euro: Umsatz und Betriebsgewinn sind im ersten Halbjahr 2015 rückläufig. (Archiv) (Bild: sda)

Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst leidet unter der Euroschwäche. Trotz insgesamt gestiegener Auftragsbestände und Auftragseingänge sinken Umsatz und Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2015 deutlich.

Im ersten Halbjahr 2015 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 524,7 Mio. Fr., was einem Rückgang von 6,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 entspricht. Das Betriebsergebnis brach um fast die Hälfe ein und lag noch bei 10,3 Mio. Franken. Dies gab Bobst am Donnerstag bekannt.

Der starke Umsatzrückgang gegenüber der Vorjahresperiode ist insbesondere dem Geschäftsbereich Web-fed zuzuschreiben, welcher unter anderem das Geschäft mit flexiblen Materialien umfasst. Hier verzeichnete Bobst einen massiven Umsatzrückgang von 26,8 Prozent. So lag der Auftragsbestand zu Jahresbeginn unter jenem von 2014. Zudem werden gemäss Bobst 80 Prozent der entsprechenden Geschäfte in Euro abgewickelt.

Der Geschäftsbereich Sheet-fed, welcher die Aktivitäten in den Bereichen Faltschachteln und Wellpappe zusammenfasst, entwickelte sich hingegen positiv und erzielte ein leichtes Umsatzwachstum von 1,5 Prozent. Hier lag der Auftragseingang höher als im ersten Halbjahr 2014.

Höheres Konzernergebnis

Trotz niedrigerem Betriebsergebnis konnte Bobst unter dem Strich ein deutlich höheres Konzernergebnis vermelden. Es fiel mit 10,4 Mio. Fr. mehr als doppelt so hoch aus wie in der Vorjahresperiode. Das Nettoergebnis wurde durch eine einmalige Steuergutschrift sowie durch Erträge aus bestehenden Währungsabsicherungen gesteigert, wie aus dem Halbjahresbericht vom Donnerstag hervorgeht.

Damit hat Bobst die Analysten hinsichtlich des Umsatzes enttäuscht. Bei Betriebs- und Reingewinn wurden deren Erwartungen jedoch deutlich übertroffen. Bobst habe die Aufhebung des Mindestwechselkurses bisher überraschend gut aufgefangen und operativ gut gearbeitet, sagte ein Analyst der Zürcher Kantonalbank gegenüber der Finanznachrichtenagentur AWP.

Für das zweite Halbjahr rechnet Bobst mit anhaltend guter Nachfrage in Europa und Nordamerika und anziehender Nachfrage in Asien. In Südamerika erwartet der Konzern weiterhin einen schwachen Geschäftsgang aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Ausgehend von der aktuellen Situation prognostiziert Bobst bis Ende Jahr einen Gesamtumsatz von 1,25 bis 1,3 Mrd. Franken.

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