Bode Miller scheint der heisseste Kandidat auf Olympia-Gold in der Abfahrt zu sein. Im Abschlusstraining zum Rennen von Sonntag (Start 8.00 Uhr MEZ) fährt der 36-jährige Amerikaner überlegen Bestzeit.
Miller distanzierte den Norweger Aksel Lund Svindal um 0,66 Sekunden. Der drittplatzierte Italiener Peter Fill büsste bereits eine Sekunde auf den amerikanischen Routinier ein. Die nach der letzten Trainingsfahrt gemachten Aussagen von Miller, der nicht alle Passagen voll fuhr, müsste die Konkurrenz zudem zusätzlich beunruhigen. Die Bestzeit sei ihm nicht wichtig gewesen, vielmehr sei es ihm darum gegangen, die Linie zu optimieren. «Das gelang mir. Ich bin ready», so Miller.
Carlo Janka hatte am Vortag als Zweiter trotz eines Torfehlers im obersten Streckenteil überzeugt. Am Samstag klassierte sich der Bündner wiederum als bester Schweizer. Als Fünfter verlor Janka 1,36 Sekunden auf Miller. Didier Défago reihte sich als Zehnter ein. Der Abfahrts-Olympiasieger von 2010 wies allerdings bereits 2,07 Sekunden Rückstand auf.
Beat Feuz benutzte das Abschlusstraining als letzten Test für seinen verletzten Knöchel. Nach seiner Fahrt, die er nach gut eineinhalb Minuten vorzeitig abbrach, konnte der Emmentaler Entwarnung geben. Er habe keine Schmerzen verspürt und er werde im Rennen voll angreifen, damit es vielleicht zu einer Medaille reiche, so Feuz am Samstag.
Patrick Küng verzichtete gänzlich auf die letzte Trainingsfahrt. Der Lauberhorn-Sieger, der an einer Magen-Darm-Verstimmung leidet, sparte seine Kräfte für das Rennen auf der äusserst anspruchsvollen Strecke am Rosa Peak.