Der US-Flugzeughersteller Boeing profitiert von der Kauflust der Fluggesellschaften. Alleine im dritten Quartal konnte der Airbus-Rivale konzernweit Bestellungen über 26 Milliarden Dollar einsammeln.
Zudem kommt dem Unternehmen zugute, dass es nach jahrelangen Verzögerungen seinen Langstrecken-Jet 787 „Dreamliner“ und seinen modernisierten Jumbo-Jet 747-8 erstmals ausliefern konnte. Boeing-Chef Jim McNerney hob am Mittwoch die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr an.
Der Umsatz im dritten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 17,7 Mrd. Dollar. Der Gewinn machte auch dank Kosteneinsparungen einen Sprung um 31 Prozent auf 1,1 Mrd. Dollar. Mit einer derartigen Verbesserung hatten die Analysten nicht gerechnet.
Herausragendes Quartal für Boeing
McNerney sprach von einem „herausragenden Quartal“. Statt eines Gesamtjahres-Gewinns von bis zu 4,10 Dollar je Aktie will er nun bis zu 4,40 Dollar erzielen. Wehrmutstropfen sind allerdings die Flugzeug-Auslieferungen bis zum Jahresende. Hier musste Boeing seine Erwartungen von 485 bis 495 Maschinen auf noch rund 480 Exemplare zurückschrauben.
Boeing kann vor allem die Produktion der „Dreamliner“ und der 747-8 in diesem Jahr nicht so rasch hochfahren wie gehofft. Statt bis zu 30 dieser Flugzeuge wird Boeing nun schlimmstenfalls nur noch 15 Exemplare ausliefern können, davon nur ein Drittel „Dreamliner“. Das Flugzeug besteht aus neuartigen Verbundmaterialien, was bei Entwicklung und Produktion für grosse Probleme gesorgt hatte.
Am Mittwoch absolvierte die 787 erfolgreich ihren kommerziellen Jungfernflug für den Erstkunden, die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA), auf der Strecke von Tokio nach Hongkong. ANA hat allein 55 dieser Langstreckenflugzeuge bestellt, die bis Frühjahr 2018 ausgeliefert werden sollen.