Die Regulierungsabteilung der Börsenbetreiberin SIX hat eine Untersuchung gegen den Halbleiterhersteller ams AG eröffnet. Das am Schweizer Aktienmarkt kotierte österreichische Unternehmen soll Vorschriften zur Offenlegung von Transaktionen verletzt haben.
Der Untersuchung seien Vorabklärungen vorangegangen, teilte SIX Exchange Regulation am Donnerstag mit. Konkret geht es darum, ob ams die Mitglieder seines Verwaltungsrates oder der eigenen Geschäftsleitung ausreichend über die Offenlegungspflicht von so genannten Management-Transaktionen instruiert hat.
Im Vordergrund stehen dabei vor allem Aktien, und in geringerem Masse Optionen, wie es bei SIX auf Anfrage heisst. Grundsätzlich besteht eine Meldepflicht, wenn die Transaktion das Vermögen der Personen direkt oder indirekt betrifft, wie aus der entsprechenden SIX-Richtlinie hervorgeht.
Wie lange das Verfahren dauern wird, ist laut SIX noch unklar. Die Bandbreite der möglichen Sanktionen ist gross. Bei einem fahrlässigen Verstoss der Meldepflicht droht ams eine Busse von bis zu 1 Mio. Franken, bei Vorsatz bis zu 10 Mio. Franken. Im äussersten – sehr unwahrscheinlichen – Fall könnte die Dekotierung der Aktie erfolgen.
ams kooperiert mit SIX
ams nehme die Untersuchung sehr ernst und arbeite eng mit der SIX zusammen, schreibt das Unternehmen auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Wir verfolgen seit Jahren höchste Standards der Corporate Governance und legen grössten Wert auf die Einhaltung aller relevanten Bestimmungen durch Mitarbeiter, Geschäftsleitung und Organmitglieder.»