Die radikalislamische Boko-Haram-Miliz hat in einem Dorf im Nordosten Nigerias zehn Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Der Angriff ereignete sich in Kubrrivu nahe der Stadt Chibok, wo die Islamisten vor zwei Jahren mehr als 200 Schülerinnen entführt hatten.
Die Angreifer erschossen schlafende Bewohner und setzten Häuser in Brand, bevor sie in den Busch flohen und dabei 13 Frauen und Kinder mitschleppten, wie Einwohner am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Zudem wurde das gesamte Dorf niedergebrannt und Nahrung und Vieh gestohlen.
Bereits vor zwei Jahren war das Dorf bei einem Boko-Haram-Angriff niedergebrannt worden. Die Bewohner flohen, kehrten aber ein Jahr später zurück und bauten ihre Häuser wieder auf, nachdem die Regierungsarmee die Islamisten aus einigen Gebieten zurückgedrängt hatten.
Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 20’000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, 2,6 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben.