Boko Haram will Wahlen in Nigeria um jeden Preis verhindern

In einer Videobotschaft hat der Anführer der Islamistengruppe Boko Haram seine Absicht bekräftigt, die Wahlen in Nigeria Ende März zu verhindern. «Diese Wahl wird nicht stattfinden, auch wenn wir tot sind», sagte Abubakar Shekau.

Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau in der Videobotschaft (Bild: sda)

In einer Videobotschaft hat der Anführer der Islamistengruppe Boko Haram seine Absicht bekräftigt, die Wahlen in Nigeria Ende März zu verhindern. «Diese Wahl wird nicht stattfinden, auch wenn wir tot sind», sagte Abubakar Shekau.

«Allah wird euch niemals erlauben, dies zu tun», sagte Shekau mit Blick auf die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die am 28. März stattfinden sollen. Die Extremistengruppe veröffentlichte das neue Video am Dienstag im Internet.

Erstmals nutzte Boko Haram dazu den Internetdienst Twitter. Zuvor hatte die Gruppe ihre Aufnahmen den Medien häufig auf DVD zugespielt.

Die Wahlen in Nigeria hatten eigentlich bereits am 14. Februar stattfinden sollen, sie wurden wegen Sicherheitsbedenken von den Behörden aber schliesslich um sechs Wochen verschoben.

Boko Haram hatte seine Angriffe in Nigeria und den Nachbarländern zuletzt verstärkt, was als Versuch gewertet wurde, die Wahlen zu verhindern. Die Gruppe strebt einen islamischen Gottesstaat in Nigeria an.

30 Zivilisten sterben bei Luftangriff

Die nigerianische Regierung hat jüngst eine Offensive gegen die Glaubenskrieger gestartet. Seit Wochenbeginn seien dabei mehr als 300 Extremisten getötet worden. Die Soldaten hätten Waffen und Ausrüstung erbeutet und zum Teil zerstört, teilte die Armee mit. Ziel der Offensive ist es, elf Städte und Dörfer von Boko Haram zurückzuerobern.

Bei einem Luftangriff auf ein Dorf nahe der nigerianischen Grenze wurden im Niger bis zu 30 Menschen getötet. Ein «nicht identifiziertes» Flugzeug habe das Dorf Abadam am Dienstagnachmittag während einer Beerdigungszeremonie in der Nähe der Moschee des Ortes beschossen, sagten örtliche Behördenvertreter.

Der Urheber des Angriffs war zunächst unklar. Der Vorsteher des zehn Kilometer entfernten Dorfes Bosso machte die nigerianische Armee verantwortlich, diese wies die Anschuldigung zurück.

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