Bolivien hat die US-Entwicklungshilfeorganisation USAID ausgewiesen. Staatschef Evo Morales kündigte am Mittwoch bei seiner Ansprache zum 1. Mai in La Paz die unverzügliche Ausweisung der staatlichen US-Agentur an, weil sie Zwietracht unter den sozialen Organisationen Boliviens fördere und die Regierung zu destabilisieren suche.
Die Zeiten seien vorbei, in denen eine politische und wirtschaftliche Manipulation der Bolivianer möglich gewesen sei, erklärte Morales. USAID war seit 1964 in Bolivien tätig.
Morales forderte Beziehungen auf Augenhöhe mit den USA. Die Ausweisung sei auch eine Antwort auf die Bezeichnung Lateinamerikas als «Hinterhof der USA», die US-Aussenminister John Kerry vor zwei Wochen vor dem Auswärtigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses in Washington gebraucht habe.
Der bolivianische Präsident hatte bereits 2008 die US-Drogenpolizei DEA und den US-Botschafter in La Paz ausgewiesen. Washington wies darauf den bolivianischen Botschafter aus. Beide Länder vereinbarten 2010 eine Normalisierung der Beziehungen.