Bolivien will diplomatische Beziehungen zu Chile wieder herstellen

Nach jahrzehntelanger Eiszeit will Bolivien wieder diplomatische Beziehungen zum Nachbarland Chile aufnehmen. Nach einem Vorschlag des bolivianischen Präsidenten Evo Morales sollen die Beziehungen innerhalb von fünf Jahren wiederhergestellt werden.

Boliviens Präsident Evo Morals will die Beziehungen zum Nachbarland Chile nach jahrzentelangem Streit normalisieren. (Bild: sda)

Nach jahrzehntelanger Eiszeit will Bolivien wieder diplomatische Beziehungen zum Nachbarland Chile aufnehmen. Nach einem Vorschlag des bolivianischen Präsidenten Evo Morales sollen die Beziehungen innerhalb von fünf Jahren wiederhergestellt werden.

Er habe der chilenischen Regierung die Entsendung von Botschaftern vorgeschlagen, sagte Morales am Mittwoch. Innerhalb von fünf Jahren solle auch der schwelende Territorialkonflikt beigelegt werden. Im Streit um einen eigenen Zugang zum Meer hatte Bolivien 1978 die diplomatischen Beziehungen zu Chile abgebrochen.

Der Andenstaat hatte seinen Meereszugang 1879 im Salpeterkrieg an Chile verloren. In einem Friedensvertrag wurden Bolivien zwar Transitrechte über chilenische Häfen eingeräumt, aber das Land verfügt über keinen souveränen Zugang zum Pazifik.

Chile gab sich zunächst verhalten. «Wir stehen diplomatischen Beziehungen aufgeschlossen gegenüber, aber ohne Bedingungen», sagte Aussenminister Heraldo Muñoz. «Ich möchte daran erinnern, dass es Bolivien war, das 1978 die Beziehungen zu Chile abgebrochen hat.»

Derzeit beschäftigt sich der Internationale Gerichtshof in Den Haag mit dem Territorialkonflikt zwischen beiden Ländern.

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