Der bolivianische Präsident Evo Morales will sein Amt regulär im Januar 2020 aufgeben. Dann endet seine Amtszeit, nachdem im Februar ein Referendum für eine Verfassungsänderung gescheitert war, die Morales eine vierte Amtszeit ermöglichen sollte.
«Ich mache keinen Wahlkampf. Ich gehe 2020, darauf sind wir vorbereitet», sagte der Staatschef laut einem Bericht der Zeitung «Página Siete» vom Samstag.
Der Präsident akzeptierte damals das Ergebnis der Abstimmung. Allerdings gab es zuletzt Hinweise, dass Morales‘ Partei MAS versuchen könnte, mit einer Unterschriftensammlung ein neues Referendum zu erzwingen. Seine Anhänger argumentieren, Medienberichte über einen Skandal um die Ex-Freundin des Staatschefs hätten das Ergebnis der Volksabstimmung verfälscht.
Der einflussreiche Verband der Koka-Bauern erklärte Morales vor kurzem zum «einzigen revolutionären Kandidaten für die Wiederwahl zum Präsidenten».
Morales ist seit 2006 im Amt und jetzt schon der am längsten amtierende Präsident seit der Unabhängigkeit 1825. Er liess bereits einmal die Verfassung ändern, um länger im Amt bleiben zu können und wurde 2014 mit 61 Prozent für eine dritte Amtszeit gewählt.