Usain Bolt leistet beim Diamond-League-Meeting in Paris Massarbeit. In 19,73 Sekunden entreisst er dem abwesenden Tyson Gay die Jahresweltbestzeit über 200 m um eine Hundertstelsekunde.
Bolt wirkte bei seiner Vorstellung nicht unwiderstehlich. Seine Leichtigkeit aus dem Olympiajahr hat er noch nicht gefunden. Jedenfalls läuft er derzeit nicht ein einer eigenen Kategorie. Und die Steigerung um sechs Hundertstel gegenüber Oslo vor einem Monat war primär den äusseren Bedingungen geschuldet.
Eine erste von insgesamt vier Jahresweltbestzeiten war zu Beginn des Meetings auf des Konto des 400-m-Olympiasiegers Kirani James gegangen. Der Mann aus Grenada lief als Erster in diesem Jahr die Stadionrunde unter 44 Sekunden, auch dank der starken Gegenwehr von LaShawn Merritt (USA). Kirani senkte den Saisonbestwert auf 43,96 Sekunden. Auch bei Tirunesh Dibaba leuchtet nach 5000 m in 14:23,68 Minuten das Zeichen «WL» für World Lead auf.
Ebenso hoch wie bei Bolts Vorstellung stieg der Lärmpegel im Steeple-Lauf der Männer. Der Franzose Mahiedine Mekhissi Benabbad attackierte erfolgreich den Europarekord und blieb in 8:00,09 Minuten nur hauchdünn über der Grenze von acht Minuten. Das Rennen war auf den Franzosen ausgerichtet. Auch der Sieger Ezekiel Kemboi (Ken), der in 7:59,03 in Jahresweltbestzeit gewann, stellte sich in den Dienst des Franzosen.