Usain Bolt und Giulia Steingruber schaffen in Rio Historisches. Der Sprintstar gewinnt zum dritten Mal in Folge Gold über 100 m, Steingruber als erste Schweizerin eine Olympia-Medaille im Kunstturnen.
Bolt triumphierte mit der Siegerzeit von 9,81 Sekunden, ohne bis zum Schluss durchziehen zu müssen. Erster der Geschlagenen war Justin Gatlin, der die Ziellinie 8 Hundertstel nach Bolt überquerte. Bronze ging an den 21-jährigen Kanadier Andre De Grasse. Bolt ist der erste Sportler, der zum dritten Mal in Folge in der Königsdisziplin der Leichtathletik den Olympia-Thron bestieg. In den kommenden Tagen bietet sich dem 29-Jährigen über 200 m und mit der 4×100-m-Staffel die Gelegenheit, wie 2008 in Peking und 2012 in London das Gold-Triple zu holen.
Vor Bolts Demonstration verblüffte Wayde van Niekerk im Final über 400 m mit einem Weltrekord. Der 24-jährige Südafrikaner senkte die alte Marke von Michael Johnson (43,18) aus dem Jahr 1999 um 15 Hundertstel auf 43,03. «Usain Bolt wird bald zurücktreten, das könnte der neue Star der Leichtathletik sein», befand Johnson, der den Rekord als BBC-Experte im Studio miterlebte und sich scherzhaft eine Träne von der Wange wischte.
Giulia Steingruber holte im Sprung-Final hinter der Mehrkampf-Olympiasiegerin Simone Biles aus den USA und Maria Paseka aus Russland Bronze. Wie angekündigt hatte sie auf ihren neuen Sprung, den Tschussowitina mit einer zusätzlichen halben Schraube, verzichtet und zeigte dafür den Tschussowitina wie auch den Jurtschenko mit der Doppelschraube nahezu in Perfektion. Zu Silber fehlten der 22-jährigen St. Gallerin am Ende weniger als vier Hundertstel.
Für das Frauen-Doppel Timea Bacsinszky/Martina Hingis endete das olympische Tennisturnier mit einer Niederlage im Final. Die Schweizerinnen unterlagen den Russinnen Jekaterina Makarowa/Jelena Wesnina mit 4:6, 4:6, konnten sich aber dennoch über Silber freuen. Andy Murray wiederholte derweil seinen Olympiasieg von vor vier Jahren – ein Kunststück, das zuvor noch keinem Tennisspieler gelungen ist. Der Brite bezwang im Final Juan Martin Del Potro in vier Sätzen.
Eine grosse Enttäuschung müssen die ambitionierten Schweizer Degenfechter verkraften. Max Heinzer, Fabian Kauter und Benjamin Steffen verloren im Team-Wettkampf gleich zum Auftakt gegen Italien mit 32:45. Die Medaillen verpassten die am Ende sechstklassierten Schweizer damit deutlich.