Bombardier kann dank günstigstem Preis 60 Trams nach Basel liefern

Bombardier kann den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) 60 neue Trams für 220 Mio. Fr. liefern. Der kanadische Konzern hat sich bei der grössten Fahrzeugbeschaffung in der 116-jährigen BVB-Geschichte mit der günstigsten Offerte von 3,66 Mio. Fr. pro Tram durchgesetzt.

Tram in Basel (Archiv) (Bild: sda)

Bombardier kann den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) 60 neue Trams für 220 Mio. Fr. liefern. Der kanadische Konzern hat sich bei der grössten Fahrzeugbeschaffung in der 116-jährigen BVB-Geschichte mit der günstigsten Offerte von 3,66 Mio. Fr. pro Tram durchgesetzt.

Angebote eingereicht hatten auch die Schweizer Stadler Rail und der deutsche Siemens-Konzern. BVB-Verwaltungsratspräsident Martin Gudenrath beurteilte am Dienstag vor den Medien alle Angebote als qualitativ gleichwertig. Bombardier als grösster Tramhersteller Europas habe wegen dem günstigsten Preis das Rennen gemacht.

70 Millionen günstiger

Bombardier war laut Gudenrath bis über 70 Mio. Fr. günstiger als die Konkurrenz. Stadler habe seinen „Tango“ für 294 Mio. Fr. bei einem Niederflur-Anteil von 75 Prozent und für 257 Mio. Fr. bei 100 Prozent Niederflur offeriert. Und Siemens, die der BVB schon 28 „Combino“-Trams geliefert hatte, verlangte für 60 Exemplare des neuen Combino II“ 282 Mio. Franken.

Die BVB waren bei der Ausschreibung des Grossauftrags von einem Kostenrahmen von 300 Mio. Fr. ausgegangen. Das die 60 Trams nun für 80 Mio. Fr. weniger zu haben sind, führt BVB-Direktor Jürg Baumgartner darauf zurück, dass sich auch Billiganbieter für den Auftrag interessierten, wohl aber wegen des Anforderungskatalogs und des Werkliefervertrags auf konkrete Angebote verzichteten.

Bombardier offerierte den BVB sein Niederflurtram des Typs „Flexity“, das unter anderem auch in Augsburg, Brüssel, Genf, Graz, Innsbruck, Marseille, Palermo und Toronto zum Einsatz kommt. Dass das Tram bereits in Deutschland und Frankreich zugelassen ist, wird als Vorteil im Hinblick auf die Verlängerung von BVB-Tramlinien nach Weil am Rhein (D) und Saint-Louis (F) gewertet.

Ab 2013 in Basel

Die beiden ersten „Flexity“-Trams sollen 2013 auf Basler Schienen verkehren. Ab 2014 soll Bombardier pro Monat zwei Züge ausliefern, die hauptsächlich in Österreich und Deutschland produziert werden. Auch der Bombardier-Standort Villeneuve im Waadtland ist an der Herstellung beteiligt. Bombardier betreibt in Oberwil BL auch eine Werkstätte.

Die BVB bestellen das „Flexity“-Tram als Ersatz für 101 alte Trams in zwei Varianten: Von der 43,2 Meter langen Version mit acht Türen und einer Kapazität von 254 Passagieren werden 43 Exemplare beschafft. Dazu kommen 17 sechstürige 31-Meter-Kurzzüge, die 183 Fahrgäste aufnehmen können. Der Deal mit Bombardier umfasst zudem eine Option auf 51 weitere Trams zum gleichen Preis.

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