Die Finanzprofis der Wall Street müssen erneut Abstriche machen. Die Zusatzvergütungen der New Yorker Banker fielen im vergangenen Jahr um neun Prozent auf im Schnitt 146’200 Dollar, wie der oberste Rechnungsprüfer der Stadt, Thomas DiNapoli, am Montag mitteilte.
Der Bonus-Pool ging um sechs Prozent auf 25 Millionen Dollar zurück. Die Gewinne der Banken und Finanzfirmen sanken um 10,5 Prozent auf 14,3 Milliarden Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 2011.
Der Ausblick ist verhalten: «Während die Rechtskosten nachzulassen scheinen, könnten die anhaltende Schwäche der Weltwirtschaft und die Schwankungen an den Finanzmärkten die Gewinne 2016 belasten», sagte DiNapoli.
Seine Behörde (Office of the New York State Comptroller) schätzt die Zahlen anhand der Einkommenssteuern, deshalb sind einige Vergütungsformen wie beispielsweise Aktien-Optionen nicht berücksichtigt. Für New York sind die Steuern der Finanzindustrie eine sehr wichtige Einnahmequelle.
Obwohl die Boni bereits im Vorjahr um sechs Prozent gesunken waren, müssen sich die Finanzprofis nicht beklagen. Mit durchschnittlichen Jahresgehältern (inklusive Sondervergütungen) von 404’800 Dollar verdienten sie 2014 fast sechs Mal soviel wie die Angestellten im restlichen New Yorker Privatsektor.
Für 2015 liegen diese Daten noch nicht vor. In der Finanzbranche machen die jährlichen Boni einen wesentlichen Teil der Gehälter aus. In gehobenen Positionen lagen die Zahlungen vor der Finanzkrise häufig im Millionenbereich.