Der milliardenschwere Vergleich mit den US-Behörden im Hypothekenfall beeinträchtigt die Bonität der Grossbanken Credit Suisse und Deutsche Bank nicht. Die Ratingagentur Moody’s bleibt bei den bisherigen Einschätzungen.
Im Fall der Deutschen Bank äussert sich Moody’s sogar positiv: Die Grundsatzeinigung gebe dem Vorstand um John Cryan die Möglichkeit, sich auf die Strategie für 2020 zu konzentrieren, heisst es in der Studie, die in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht wurde.
Moody’s bekräftigte sein «Baa2»-Rating für die Deutsche Bank, der Ausblick bleibt stabil. Das ist nur die neuntbeste Note auf der Moody’s-Skala. Viele Anleger verlangen ein «A»-Rating, von dem die Bank zwei Stufen entfernt ist.
Das grösste Klumpenrisiko aus Altlasten wäre mit der Einigung im Streit um Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise vom Tisch, die Folgen für die Kapitaldecke seien beherrschbar, erklärte die Agentur. Moody’s rechnet damit, dass die harte Kernkapitalquote der Bank zum Jahresende über 11,5 Prozent liegt. Mit einer Hochstufung könne die Deutsche Bank aber nur rechnen, wenn sie ihrem Ziel von 12,5 Prozent bis 2018 rasch näher kommt und die Kostenquote auf 70 Prozent senken kann.
Die Deutsche Bank zahlt 3,1 Milliarden Dollar in die US-Staatskasse und muss US-Verbrauchern in den nächsten Jahren weitere 4,1 Milliarden Dollar über vergünstigte Kredite oder andere Zugeständnisse zugute kommen lassen. Dafür stockt das Geldhaus seine Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten um rund 1,1 Milliarden Euro auf. Nach der Abwicklung des Vergleichs blieben nach Berechnungen von Moody’s noch rund vier Milliarden Euro für andere Altlasten übrig.
Auch die Bonitätsnote für die Credit Suisse hat die US-Agentur bestätigt. Die Nummer zwei nach der UBS in der Schweiz liegt mit «A1» und einem stabilen Ausblick vier Noten besser als die Deutsche Bank. Die CS muss für die 5,3 Milliarden Dollar schwere Einigung (2,5 Milliarden Dollar in bar, der Rest als Vergünstigungen für Kunden) 2,05 Milliarden Franken zusätzlich zurücklegen. Nach der Abwicklung des Vergleichs blieben rund 1,7 Milliarden Franken für andere Streitfälle.