In den letzten Monaten haben wir des Öfteren in diversen Restaurants und Bars die markanten Etiketten im Comics-Stil des Weinproduzenten Charles Smith (siehe Foto) angetroffen. Aus Neugier haben wir uns etwas damit befasst. Charles Smith ist ein etwas ausgeflippter Winzer aus Washington State (USA), wo er in den Walla Walla Valleys und der Wahluke Slope Gegend seit 1999 Weine mit grossem Erfolg, anscheinend auch in Europa, produziert. Da wir aus ökologischer Sicht keine grossen Fans von Übersee-Weinen sind und nicht einsehen, warum Wein nach Europa, dem Kontinent der besten Weine, importiert werden soll, haben wir für euch den Quertest gemacht.
Boom Boom Syrah (USA) vs. Domaine Cornulus (CH/Wallis):
Beide Weine haben etwas Syrah-Typisches und sind auf keinen Fall Apéro-Weine. Unser Kandidat aus Übersee hat wie erwartet penetrante Vanille im Vordergund, gemacht, um einem breiteren Publikum zu gefallen. Hingegen kündigt sich das Schweizer Pendant viel dezenter, dafür mit mehr Würze, ja fast schon mit einer Pfeffernote an. Im Mund können Lavendelaromen zum Vergleich herangezogen werden. Mit dem Lamm, welches wir dazu geniessen, gewinnen jedoch beide an Gefallen.
Wir sind keine Weinspezialisten, können aber den Rummel über den Boom Boom schwer nachvollziehen. Liegt es eventuell am coolen Design der Etikette? Auf jeden Fall sehen wir nicht ein, wieso man Wein aus Washington State importieren sollte, wenn man für etwa den selben Preis (beide um CHF 22.-) einen charaktervollen Syrah aus dem Wallis bekommt. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?