Vergangenen Herbst waren in der Schweizer Uhrenindustrie wieder so viele Personen tätig wie seit den Siebzigerjahren nicht mehr. Ende September zählte die Branche 55’816 Angestellte. Innert eines Jahres haben die Uhrenindustrie und die Hersteller mikrotechnischer Geräte damit über 3000 neue Stellen geschaffen.
Und obwohl die boomende Branche so viele Angestellte zählt wie seit 35 Jahren nicht mehr, dürften weiterhin neue Stellen dazukommen. Einzelne Unternehmen haben jedenfalls angekündigt, weiter Personal zu rekrutieren.
So sind etwa beim Swatch-Konzern unter anderem in Biel, La Chaux-de-Fonds, im Vallée de Joux und in Grenchen SO mehrere Ausbauprojekte am Laufen, durch die neue Arbeitsplätze entstehen. Und auch die zum LVMH-Konzern gehörende TAG-Heuer hat die Schaffung zusätzlicher Stellen angekündigt.
Mit der rasch steigenden Zahl der Beschäftigten in der Uhrenindustrie – innert zwölf Monaten stieg die Zahl der Mitarbeiter um nicht weniger als 5,7 Prozent – gehört die durch die Finanzkrise verursachte Delle in der Entwicklung der Branche längst der Vergangenheit an.
Die zwischen Ende 2008 und 2010 in der Uhren- und mikrotechnischen Industrie weggefallenen 4800 Arbeitsplätze sind mittlerweile durch neue Jobs mehr als kompensiert worden. Seit 2010 sind über 7200 Personen zusätzlich angestellt worden, wie der Arbeitgeberverband der Schweizer Uhrenindustrie mitteilt.
Konzentration auf den Jurabogen
91 Prozent der Arbeitsplätze der Uhrenindustrie befinden sich im so genannten Uhrenbogen, der sich von Grenchen im Kanton Solothurn entlang des Juras bis Genf zieht. Im Kanton Neuenburg sind mit über 15’000 Beschäftigten am meisten Personen in der Branche tätig. Aber auch in den Kantonen Bern und Genf ist die Uhrenindustrie mit fast 12’000 respektive rund 9350 Beschäftigten ein wichtiger Wirtschaftszweig.
Eher tief ist in der Uhrenbranche dagegen der Anteil der Lehrlinge: Dieser beträgt gemäss Arbeitgeberverband der Uhrenindustrie gerade einmal 1,9 Prozent. Mit 1038 lag die Zahl der Jugendliche in der Lehre 2012 zwar um 73 über jener des Vorjahres. Der Arbeitsgeberverband schrieb in seinem Communiqué dennoch, dass die Branche gefordert sei, die Zahl der Lehrlinge deutlich zu steigern.