Die Frankenstärke und die Negativzinsen zeigen sich auch auf dem Immobilienmarkt. Anleger schichten aus Angst ihr Geld um und investieren vermehrt in Immobilien. Hier haben sie die besseren Renditen und müssen auch keine Negativzinsen fürchten.
Die Flucht in Immobilien lässt die Preise erneut steigen. Die Investitionen in neue Immobilienentwicklungen nehmen dadurch zu. Zusätzliche Flächen sind die Folge davon. Der Trend zum Überangebot beschleunigt sich, schreiben die Autoren der am Mittwoch veröffentlichten Studie «Immobilienmarkt 2015 – Strukturen und Perspektiven» der Credit Suisse.
Gleichzeitig müssen Unternehmen durch die Turbulenzen an den Währungsmärkten Kosten einsparen. Die Nachfrage nach Flächen geht zurück. Die Ökonomen der Credit Suisse sprechen darum von gegenläufigen Entwicklungen von Preisen und Fundamentaldaten.
Leere Büros
Vor allem bei den Geschäftsflächen steigen die Leerstände. Allerdings gibt es regional starke Unterschiede: Toplagen wie etwa die Zürcher Bahnhofstrasse können sich gut behaupten, Standorte ausserhalb der Geschäftsviertel haben es aber schwer. Unter Druck sind auch die teuren Innenstadtlagen, die nicht optimal erschlossen sind. «Insgesamt bedeutet diese Marktentwicklung beschleunigt steigende Leerstände und noch mehr Druck auf die Büromieten», schreiben die Autoren der CS.
Auch bei den Mietwohnungen driften Angebot und Nachfrage, getrieben durch die Negativzinsen, weiter auseinander. Auf breiter Front nachgebende Mieten sehen die Ökonomen für die nächsten Quartale allerdings noch nicht. «Der Markt dreht erst langsam», schreiben sie in der Studie.
Geringere Auswirkungen machen die Ökonomen auf dem Wohneigentumsmarkt aus. Zwar sei der Wunsch nach Eigentum unverändert hoch. Die hohen Preise und die bisherigen Regulierungsmassnahmen dämpfen jedoch die Nachfrage. Käufer weichen darum aus auf preisgünstigere Regionen oder kleinere Objekte. Die Ökonomen sagen dem Wohneigentumsmarkt eine sogenannt sanfte Landung voraus.