Der Präsident der muslimisch-kroatischen Landeshälfte von Bosnien-Herzegowina, Zivko Budimir, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Er steht unter Korruptionsverdacht.
Vor der Freilassung am Freitagabend hatte das Verfassungsgericht entschieden, dass bei der Verhaftung vor einem Monat Budimirs Recht auf Freiheit und persönliche Sicherheit verletzt worden sei.
Budimir war verhaftet worden, weil er gegen Bestechung zahlreiche Verurteilte begnadigt haben soll. Er bestreitet die Vorwürfe.
Durch die Haft des Spitzenpolitikers war das politische Leben im von Muslimen und Kroaten regierten Landesteil zum Erliegen gekommen. Die andere Landeshälfte wird von Serben gebildet.
Alle drei Volksgruppen blockieren sich seit dem Bürgerkrieg (1992-1995) gegenseitig. Die USA und die EU hatten immer wieder vergeblich Reformen angemahnt, damit das Balkanland näher an Brüssel heranrücken kann. Darauf haben sich die zerstrittenen Politiker allerdings bisher nicht verständigen können.