Der serbische Landesteil in Bosnien-Herzegowina will seinen illegalen Nationalfeiertag vom 9. Januar beibehalten. Mit einem Rekordergebnis von 99,8 Prozent stellten sich die Serben gegen das Verfassungsgericht.
Das berichteten die Behörden am Sonntagabend in Banja Luka nach ersten Auszählungen des verfassungswidrigen Referendums. Damit soll der nur in der serbischen Landeshälfte begangene Nationalfeiertag am 9. Januar beibehalten werden. Das Verfassungsgericht hatte dieses Datum ebenso verboten wie die Abstimmung selbst.
Die USA und die EU hatten vergeblich versucht, das Referendum zu unterbinden und nicht näher bezeichnete Sanktionen angedroht. Washington und Brüssel sehen darin einen weiteren Schritt zur immer wieder angedrohten Abspaltung des serbischen Landesteils von diesem Balkanstaat.
Am 9. Januar 1992 wurde die «Serbenrepublik» gegründet, was viele als einen von mehreren Kriegsgründen sehen. Im Bosnien-Krieg (1992-1995) starben über 100’000 Menschen, zwei Millionen wurden aus ihrer Heimat vertriebenen.
Im Konflikt standen sich im Wesentlichen die Muslime und Kroaten einerseits und die Serben andererseits gegenüber. Bosnien-Herzegowina besteht seither aus dem Zusammenschluss einer kroatisch-muslimischen Föderation mit der serbischen Republik in Bosnien (Republika Srpska).