Zum Abschluss des Swiss Seniors Open in Bad Ragaz egalisiert der Zürcher Golfprofi André Bossert mit einer tollen Runde von 61 Schlägen den Platzrekord. Er verbessert sich vom 40. in den 8. Rang.
Der 51-jährige André Bossert, der seit anderthalb Jahren mit beträchtlichem Erfolg auf der europäischen Senioren-Tour spielt, erlebte am 19. Swiss Seniors Open wieder einmal, wie nahe die Dinge im Golf beisammen liegen. Nach der etwas enttäuschenden 73 vom Samstag sprach er von der «schlechtesten Runde des Jahres». Nur 24 Stunden später konnte er strahlen und sich über «die beste Runde der Karriere» freuen. «Wenigstens in Bezug auf den Score ist es ganz sicher meine beste Runde», ergänzte er. In den 28 Jahren als Profi hat Bossert nie eine 61 zustande gebracht. In seiner bei weit über 30 Grad angelegten Trophäen-Sammlung vom Sonntag hatte er fünf Birdies und gleich zwei Eagles (je 3 Schläge an Par-5-Löchern), daneben elf saubere Pars.
Mit dem seltenen Kunststück egalisierte Bossert den Platzrekord, den der Spanier Juan Quiros (2006), der dreimalige Bad-Ragaz-Sieger Carl Mason aus England (2006) und der Chilene Angel Fernandez (2011) aufgestellt hatten. «Es ist mir heute wirklich ausgezeichnet gelaufen», sagte Bossert, nachdem er am 18. Green viel Applaus vernommen hatte. Er musste sogar noch ein paar verpassten Birdie-Chancen nachtrauern, so gegen den Schluss auf den Löchern 15 und 17.
Nach den Plätzen 3 und 5 ist der 8. Rang Bosserts dritte Klassierung unter den ersten zehn in dieser Saison. In der Jahreswertung hält er sich unter den Besten. Er dürfte keine Mühe haben, weiter in die Teilnehmerfelder der Seniorenturniere hineinzukommen, auch wenn ab der kommenden Saison nur noch 54 statt 72 Spieler pro Turnier zugelassen werden.
Der gebürtige Schotte Gordon Manson brachte Österreich als zehnte Nation auf die lange Siegerliste des Turniers. Der 55-Jährige, der 1987 nach Österreich gezogen war und seit 1995 den österreichischen Pass besitzt, führte das mit 300’000 Euro dotierte Turnier bereits nach zwei Runden an. Er fiel am Schlusstag zwischenzeitlich etwas zurück und musste unter anderen den Franzosen François Lamare an sich vorbeiziehen lassen. Auf den letzten sechs Löchern jedoch machte er vier Schläge gut. Manson siegte schliesslich zwei Schläge vor dem alleinigen Zweiten Philip Golding aus England.