Umberto Bossi, Chef von Italiens rechtspopulistischer Oppositionspartei Lega Nord, trennt sich endgültig von Ex-Premier Silvio Berlusconi. Im Rahmen der Mitte-rechts-Allianz waren die beiden Politiker verbündet.
Bossi kündigte an, dass seine Partei auf die Partnerschaft mit Berlusconis Mitte-rechts-Partei „Volk der Freiheit“ (PdL – Popolo della liberta) verzichte und im Alleingang bei den Teilkommunalwahlen am 6. und 7. Mai antreten werde.
Berlusconi wolle mit der Lega eine Wahlallianz eingehen, um einen Sieg der Linken in Norditalien abzuwenden, sagte Bossi gemäss Medienberichten. Er regiere aber mit der Linken in Rom, da sie gemeinsam die Regierung Monti unterstützten. Ein Wahlabkommen mit Berlusconi sei deshalb nicht nötig, sagte Bossi weiter.
Der Lega-Chef attackierte Premier Mario Monti. „Er reagiert lediglich auf die Forderungen Europas und der Banken“, meinte der Lega-Chef. Die Lega Nord ist die einzige Partei im italienischen Parlament, die die Expertenregierung Monti nicht unterstützt.
Die italienischen Parteien rüsten sich wieder für den Wahlkampf. 994 Gemeinderäte müssen am 6. und 7. Mai erneuert werden, 167 davon in Städten mit mehr als 15’000 Einwohnern, 27 davon sind Provinzhauptstädte.
Insgesamt sind neun Millionen Italiener zur Abstimmung an die Urne gerufen. Die Teilkommunalwahlen gelten als Generalprobe in Hinblick auf die Parlamentswahlen im kommenden Jahr.