Boston erreicht als erstes Team den Playoff-Final der NHL. Die Bruins gewinnen auch das vierte Spiel der Serie gegen Pittsburgh mit 1:0.
In einer Serie zwischen zwei Teams, die vor Offensiv-Power nur so strotzen, war es ausgerechnet ein klassischer Defensiv-Verteidiger, der für die Entscheidung besorgt war. Adam McQuaid erzielte den goldenen Treffer in der 46. Minute mit einem Distanzschuss. Es war sein zweiter Playoff-Treffer überhaupt und auch in der Regular Season ist er mit 7 Toren in 190 Spielen normalerweise nicht gerade für die Produktion zuständig.Brad Marchand und Patrice Bergeron liessen sich die beiden Assists gutschreiben. Luganos Lockout-Verstärkung ist damit bereits bei sechs Playoff-Assists angelangt und auch Tyler Seguin, der während des NHL-Streiks für Biel spielte, hat am zweiten Finaleinzug der Bruins in den letzten drei Jahren massgeblichen Anteil. Matchwinner auf Seiten der «Bären» war aber Goalie Tuukka Rask, der in der Serie sagenhafte 134 von 136 Schüssen stoppte und im Schnitt nur 0,44 Gegentore pro Partie zuliess. Generell überzeugt bei Boston auch die Abwehr, McQuaids Treffer war bereits das 15. Playoff-Tor eines Verteidigers, mehr hat kein anderes Team. Pittsburgh, das in der gesamten Serie nie führte, blieb damit nach der Niederlage in der zweiten Verlängerung in der Nacht auf Donnerstag erneut nur der grosse Frust. Die stärkste Offensive der Liga, die kurz vor Transferschluss noch einmal massiv punkto Routine ausgerüstet hatte (unter anderem mit Jarome Iginla), erzielte in der gesamten Serie nur zwei Tore und Tenöre wie Sidney Crosby, Jewgeni Malkin oder Kris Letang verzeichneten keinen persönlichen Torerfolg. Für die «Pens» war es das erste Zu-Null-Ausscheiden in einer Playoff-Serie seit 1979, ebenfalls gegen Boston.Damit können sich die Bruins, die Champions von 2011, zurücklehnen und die Ermittlung ihres Finalgegners in aller Ruhe vor dem TV-Gerät verfolgen. Die Chicago Blackhawks, Sieger von 2010, könnten in der Nacht auf Sonntag mit einem erneuten Sieg gegen die Titelverteidiger der Los Angeles Kings das Finalticket lösen.