Der SC Bern zieht die Konsequenzen aus der jüngsten Negativserie. Die Berner trennen sich vorzeitig von Trainer Guy Boucher. Nachfolger wird der bisherige Assistent Lars Leuenberger.
Vor genau eine Woche hatte Boucher bekannt gegeben, dass er Ende Saison aus familiären Gründen zurück in seine Heimat nach Kanada zurückkehren würde. Der SCB verlor seither drei Partien und steht mit einer Bilanz von fünf Pleiten in den letzten sechs Partien mit dem Rücken zur Wand. Derzeit belegt der 13-fache Meister in der NLA-Tabelle nur den 9. Rang, mit einem Punkt Rückstand auf die unmittelbar über dem Strich klassierten Kloten Flyers.
Nach der jüngsten Niederlage am Dienstag in Lugano (3:6) zog die SCB-Führung die Reissleine. CEO Marc Lüthi hatte sich mit Boucher sehr geduldig gezeigt, obwohl der Erfolg unter dem 44-jährigen Kanadier ausblieb. Bereits vor dem Spiel im Tessin beschloss die SCB-Führung, im Fall einer Niederlage die Konsequenzen zu ziehen.
Lars Leuenberger, der das Team vor Bouchers Engagement bereits einmal interimistisch betreut hatte, unterschrieb einen Vertrag bis Ende der laufenden Saison. Assistiert wird er vom bisherigen Elite-Junioren-Trainer Marco Bayer.
Der Trainerwechsel hat weitere personelle Konsequenzen. Sportchef Sven Leuenberger, der Bruder des neuen Trainers, ist zurückgetreten. Neuer Sportchef wird der ehemalige Spieler Alex Chatelain. Sven Leuenberger steht dem Klub bis auf weiteres als Nachwuchschef zur Verfügung. Diese Positionen hatte bisher Chatelain eingenommen.
Boucher hatte im Januar 2014 den Trainerjob bei den Bernern vom ebenfalls vorzeitig entlassenden Finnen Antti Törmänen übernommen. Boucher schaffte es in jener Saison aber nicht mehr, den SCB in die Playoffs zu führen. In der letzten Saison gewann der frühere NHL-Coach (Tampa Bay) mit den Bernern den erstmals wieder ausgetragenen Schweizer Cup. In der Meisterschaft erreichte der SCB die Playoff-Halbfinals.