Der Franzose Nacer Bouhanni sichert sich in Bari im Sprint den Sieg der 4. Etappe des Giro d’Italia. Gesamtleader bleibt der Australier Michael Matthews.
Der Deutsche Marcel Kittel, der zum Giro-Start auf der irischen Insel gleich zwei Etappen gewonnen hatte, befand sich nach dem Transfer zurück nach Italien nicht mehr am Start. Kittel konnte wegen Fiebers nicht mehr antreten, wodurch der grosse Favorit auf den Tagessieg fehlte.
So siegte der erst 23-jährige Franzose Nacer Bouhanni, der am Samstag in Dublin in der 2. Etappe hinter Kittel Platz 2 belegt hatte. Bouhanni realisierte seinen ersten Sieg an einer der drei grossen Rundfahrten, nachdem er bei kleineren Rennen seine Qualitäten schon oft unter Beweis gestellt hatte. In diesem Jahr gewann er die Start-Etappe bei Paris – Nizza.
Seinen Erfolg in Bari hatte sich Bouhanni hart erarbeiten müssen. In der zweitletzten der acht Zusatzrunden in Bari hatte er Defekt erlitten, wonach er sich aber wieder ins Feld zurückkämpfen konnte. Und am Ende besass er sogar noch genügend Kraft, um den Tagessieg zu spurten.
Nach der letzten Kurve auf rutschigem Untergrund in Bari kam zwarder Italiener Tom Veelers mit Vorsprung auf die 400 m lange Zielgerade. Aber Bouhanni konnte den Holländer noch abfangen. Und auch Giacomo Nizzolo schob sich noch an Veelers vorbei und wurde Zweiter.
Auf Druck der Fahrer hatten die Organisatoren früh entschieden, dass die Zeiten für die Gesamtwertung bereits nach der siebenten der acht Zusatzrunden gestoppt und dass auch keine Bonifikationen verteilt werden. Die Fahrer befanden die gut acht Kilometer lange Zusatzschleife wegen des Regens als zu gefährlich, und die vielen Stürze in der Schlussphase gaben ihnen schliesslich recht. Leader Michael Matthews, selbst ein Sprinter der Spitzenklasse, liess es deshalb auf der letzten Runde gemächlich angehen.
Giro d’Italia. 4. Etappe, Giovinazzo – Bari (112 km): 1. Nacer Bouhanni (Fr). 2. Giacomo Nizzolo (It). 3. Tom Veelers (Ho). 4. Roberto Ferrari (It). 5. Elia Viviani (It). 6. Matteo Montaguti (It), alle gleiche Zeit. – Gesamtklassement: 1. Michael Matthews (Au). 2. Alessandro Petacchi (It) 0:08 zurück. 3. Daniel Oss (It) 0:10.