Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, François Bozizé, hat die Bildung einer nationalen Einheitsregierung nach Verhandlungen mit der Rebellenallianz Séléka zugesagt. Bozizé sei bereit, sich zu Gesprächen nach Libreville zu begeben, sobald er darum gebeten werde.
Das sagte der derzeitige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Thomas Boni Yayi, am Sonntag nach einem Gespräch mit Bozizé. Der Staatschef habe ihm versichert, dass er zu Gesprächen mit den Rebellen bereit sei, „die zu einer Regierung der nationalen Einheit führen sollen“, fuhr Boni Yayi fort.
Bozizé habe in dem Gespräch mit ihm ausserdem versichert, dass er sich im Jahr 2016 nach Ablauf seiner Amtszeit nicht erneut zur Wahl stellen werde.
Die Opposition der Zentralafrikanischen Republik hatte dem Präsidenten in den vergangenen Monaten immer wieder vorgeworfen, die Verfassung ändern zu wollen, um sich eine erneute Amtszeit zu sichern, die nach geltendem Recht nicht möglich ist.
Bozizé will Hollande treffen
Bozizé selbst sagte in einer kurzen Erklärung nach dem Treffen mit Boni Yayi, er wolle Frankreichs Staatschef François Hollande treffen, wenn es dessen Zeit erlaube. Bei einem Gespräch könnten „tiefgreifende Fragen“ debattiert werden, die für die Zentralafrikanische Republik von Bedeutung seien.
Bozizé hatte vor einigen Tagen Frankreich und die USA um Hilfe dabei gebeten, die Rebellen zurückzudrängen. Doch Frankreich, von der sich das Land 1960 unabhängig erklärte, hält sich mit direkter Einmischung in seinen ehemaligen Kolonien immer mehr zurück.
Präsident François Hollande schloss zuletzt den Einsatz französischer Soldaten zum Schutz der Regierung in Bangui aus.
Die Séléka, eine Allainz aus drei bewaffneten Gruppen, hatte am 10. Dezember zu den Waffen gegriffen, um von der Regierung die Umsetzung mehrerer Abkommen zu fordern. Sie fordert auch den Rücktritt Bozizés. In den vergangenen Tagen hatte die Allianz mehrere wichtige Städte eingenommen und war zuletzt bis in die Region der Hauptstadt Bangui vorgedrungen.