BP setzt seine Schrumpfkur nach der verheerenden Öl-Pest in den USA fort und zieht sich aus dort aus den erneuerbaren Energien zurück. Das Unternehmen bot am Mittwoch seine Windenergie-Sparte in den USA zum Verkauf an.
BP ist in den USA einer der grössten Betreiber von Windrädern und kann Schätzungen zufolge auf einen Erlös von rund 1,5 Mrd. Dollar hoffen.
Die Briten wollen insgesamt Geschäftsteile im Wert von rund 38 Mrd. Dollar verkaufen, um die riesigen Kosten der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko nach der Explosion der Bohrinsel «Deepwater Horizon» im Jahr 2010 begleichen zu können.
Zu der nun angebotenen Sparte gehören Anteile an 16 bereits angeschlossenen Windparks in neun US-Bundesstaaten mit einer Gesamtkapazität von 2600 Megawatt sowie zahlreiche Projekte, die sich noch in der Entwicklung befinden.
BP hatte seinen Firmennamen vor einigen Jahren noch als Abkürzung für «Beyond Petroleum» vermarktet und damit sein Engagement in erneuerbaren Energien beworben – eigentlich steht BP für «British Petroleum».
Der Konzern konzentriert sich jedoch längst wieder auf sein traditionelles Öl-Geschäft, weil es wegen der hohen Preise am Markt mehr Gewinn abwirft. Auch andere Öl-Konzerne haben ihre Aktivitäten im Bereich erneuerbare Energien zurückgefahren, seit die klimaschonende Branche von Subventionskürzungen und Preisverfall gebeutelt wird.
Seit 2005 hat BP nur etwa 1 Mrd. Dollar pro Jahr für erneuerbare Energien ausgegeben – verglichen mit seinen jährlichen Gesamt-Investitionen von deutlich über 20 Mrd. Dollar.