Bradley Wiggins zeigte nur eine kleine Schwäche

Auch in der 11. Etappe der Tour de France hat das Sky-Team (fast) alles im Griff. Bradley Wiggins verteidigt sein Leadertrikot, nachdem er vier Kilometer vor dem Ziel eine kleine Schwäche hatte.

Leader Bradley Wiggins wird von Froome (l.) und Rogers beschützt. (Bild: sda)

Auch in der 11. Etappe der Tour de France hat das Sky-Team (fast) alles im Griff. Bradley Wiggins verteidigt sein Leadertrikot, nachdem er vier Kilometer vor dem Ziel eine kleine Schwäche hatte.

Der Franzose Pierre Rolland, der sich schon am ersten Pass in einer knapp 30 Mann starken Fluchtgruppe befunden hatte und sich letztlich als Einziger der Einholung entzog, gewann solo mit 55 Sekunden Vorsprung auf Landsmann Thibaut Pinot. Für Rolland war es der zweite Triumph in der Tour de France, nachdem er letztes Jahr die Etappe hinauf auf die Alpe d’Huez gewonnen hatte. Dahinter war der Kampf ums Leadertrikot lange Zeit ohne grosse Spannung. In der 148 km kurzen Etappe von Albertville nach La Toussuire-les-Sybelles mit vier Bergwertungen liess das Sky-Team bis vier Kilometer vor dem Ziel nichts anbrennen.

Da aber attackierte ausgerechnet Wiggins-Teamkollege Chris Froome – sein Chef konnte nicht mehr folgen. Der Brite wurde sogleich von seinen Chefs zurückgepfiffen. Und so blieb alles beim alten, zumindest auf der ersten Position. Wiggins kam mit 57 Sekunden Rückstand als Sechster ins Ziel. Zeitgleich war auch Vicenzo Nibali, dessen Angriffe im Schlussaufstieg erfolglos blieben.

Evans, der grosse Verlierer des Tages

Es gab jedoch einen grossen Verlierer des Tages. Der Australier Cadel Evans, der Vorjahressieger, wollte es 64 Kilometer vor dem Ziel wissen, wurde aber kurz darauf wieder gestellt. Evans verfügte nicht über die Beine, die es ihm erlaubt hätten, Wiggins zu gefährden. Fünf Kilometer vor dem Ziel konnte Evans nicht mehr mit der Gruppe um den Leader mithalten. Der Australier büsste knapp eineinhalb Minuten auf die Mitfavoriten ein und fiel vom 2. auf den 4. Gesamtrang zurück. Wiggins führt nun mit 2:05 Minuten vor Teamkollege Froome und 2:23 Minuten auf Nibali. Evans als Vierter hat 3:19 Minuten Rückstand, der Belgier Jurgen Van den Broeck als Fünfter bereits 4:48 Minuten.

Die 12. Etappe vom Freitag ist mit 226 km die längste der diesjährigen Tour. Sie präsentiert sich allerdings als nicht mehr ganz so schwer. Es stehen zwar erneut zwei Bergpreise der 1. Kategorie an, doch die befinden sich auf den ersten 80 Kilometern und sind wenig geeignet für einen Grossangriff. 20 km vor dem Ziel wartet noch die Côte d’Ardoix, ein Aufstieg der 3. Kategorie.

Bereits vor dem Start der 11. Etappe war der Schweizer Fabian Cancellara aus der Tour ausgestiegen.

99. Tour de France
11. Etappe. Albertville – La Toussuire-les-Sybelles (148 km): 1. Pierre Rolland (Fr). 2. Thibaut Pinot (Fr) 0:55 zurück. 3. Chris Froome (Gb), gleiche Zeit. 4. Jurgen van den Broeck (Be) 0:57. 5. Vincenzo Nibali (It). 6. Bradley Wiggins (Gb), beide gleiche Zeit. Ferner: 11. Cadel Evans (Au) 2:23. – Gesamtklassement: 1. Wiggins. 2. Froome 2:05. 3. Nibali 2:23. 4. Evans 3:19. 5. Van den Broeck 4:48.

 

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