In Chile haben Brände mehr als 40’000 Hektar Wald und Grünland zerstört. Insgesamt wüteten 51 Brände in dem südamerikanischen Land, teilte die Katastrophenschutzbehörde Onemi am Dienstagabend (Ortszeit) mit.
Erst sieben davon waren gelöscht. Damit fiel bereits eine Fläche in der Grösse von der Hälfte des Kantons Neuenburg den Flammen zum Opfer. Ein 23-jähriger israelischer Tourist wurde wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt.
Die Kritik an der Reaktion der Verantwortlichen setzt Präsident Sebastián Piñera unter Druck. Die Regierung habe bei der Bekämpfung der Brände versagt, bemängelte die Opposition. „Unglücklicherweise erleben wir eine Situation von aussergewöhnlicher Verwundbarkeit“, sagte Innenminister Rodrigo Hinzpeter am Dienstag.
Der besonders betroffene Nationalpark Torres del Peine konnte am Mittwoch teilweise wieder für den Tourismus geöffnet werden. Die Öffnung des Parks sei notwendig, um die Tourismusindustrie in der Region aufrecht zu halten, erklärte die Regierung. Der 2400 Quadratkilometer grosse Park wird jährlich von mehr als 120’000 Touristen besucht.
Etwa 14’500 Hektar Wald fielen in Torres del Peine dem Feuer zum Opfer. Der grösste Waldbrand wütet in der zentralchilenischen Region Bío-Bío. Dort wurden 22’500 Hektar zumeist aufgeforsteter Wald zerstört.