Ein 25-jähriger Mann, der Anfang März letzten Jahres im glarnerischen Linthal aus Rache das Haus seines Vermieters angezündet hat, ist zu fünf Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden. Ins Gefängnis muss er aber nicht.
Der Vollzug der Freiheitsstrafe werde zu Gunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben, teilte das Glarner Kantonsgericht am Freitag mit. Das bedeutet, dass der Verurteilte wegen psychischer Probleme stationär behandelt wird.
Der Mann wurde im Wesentlichen wegen Brandstiftung verurteilt sowie wegen weiterer Delikte wie das unberechtigte Tragen einer Waffe oder Urkundenfälschung. Der Beschuldigte hatte die Tat gestanden und nach der Brandlegung Anfang März 2014 selber die Feuerwehr angerufen. Vor Gericht gab er an, er habe lediglich Rauchschaden verursachen wollen.
Brandstiftung aus Rache
Aus Rache darüber, dass ihm der Vermieter wegen ausstehender Mietzahlungen gekündigt hatte, steckte der junge Mann im Dachgeschoss des Zweifamilienhauses zuerst eine Bananenschachtel in Brand und danach ein Stockwerk tiefer eine Polstergruppe. Es entstand Sachschaden von mehreren hunderttausend Franken.
Alle Hausbewohner konnten sich in Sicherheit bringen und blieben unverletzt. Ein Feuerwehrmann stürzte bei den Löscharbeiten von einer Leiter und zertrümmerte sich das rechte Ellbogengelenk. Vom Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung in diesem Zusammenhang wurde der Angeklagte freigesprochen.
Die Löscharbeiten an jenem Abend dauerten vier Stunden, bis Mitternacht. 100 Personen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst standen im Einsatz.