In Brasilien haben am Sonntag die Präsidentschaftswahlen begonnen. Ab 08.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MESZ) sind landesweit rund 143 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Amtsinhaberin Dilma Rousseff gilt als Favoritin und strebt ein zweites vierjähriges Mandat an. Nach letzten Umfragen dürfte die 66-Jährige allerdings die für einen Sieg in der ersten Runde erforderliche absolute Mehrheit verpassen.
Sollte sie am 26. Oktober in die Stichwahl müssen, trifft sie dort den Umfragen zufolge entweder auf Ex-Gouverneur Aécio Neves von den Sozialdemokraten (PSDB) oder auf Ex-Umweltminister Marina Silva von der Sozialistischen Partei PSB.
Beide Kandidaten lieferten sich zuletzt in Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei, wobei Neves am Samstag erstmals seit Wochen an Silva vorbeizog.
Ergebnisse am Montag erwartet
Die Wähler sollten am Sonntag auch über ein Drittel der Senatorenposten entscheiden sowie über die Gouverneure (Ministerpräsidenten) der 26 Bundesstaaten und des Hauptstadt-Distrikts Brasília sowie die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses.
Die Wahllokale schliessen gegen 22.00 Uhr MESZ, Ergebnisse werden in der Nacht zum Montag erwartet. Wählen ist für alle Brasilianer zwischen 18 und 70 Jahren Pflicht. 16- bis 18-Jährige sowie über 70-Jährige wählen dagegen auf freiwilliger Basis.
In Brasilien wird mit elektronischen Wahlmaschinen abgestimmt. Mehr als 400’000 Sicherheitskräfte wachen über die Wahl in Südamerikas bevölkerungsreichstem Land.