Er hat seine Ex-Freundin ermorden und von Bekannten angeblich an Rottweiler verfüttern lassen: Nun feiert der brasilianische Goalie Bruno Fernandes de Souza bei Zweitligist Boa Esporte sein Comeback.
Der 32-Jährige sass seit 2010 in Haft und war 2013 zu mehr als 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im Februar wurde er aber dann überraschend auf Bewährung freigelassen, was zu scharfer Kritik führte. Nach seiner Vorstellung am Dienstag betonte Bruno: «Es ist mir egal, was die Leute sagen.» Der Zweitligaaufsteiger aus der Stadt Varginha im Bundesstaat Minas Gerais verlor durch die Verpflichtung mehrere Sponsoren und den Ausrüster, die Internetseite wurde gehackt.
Nach fast sieben Jahren Gefängnis standen für Bruno zunächst körperliche und medizinische Tests auf dem Programm. Der Verein rechnet damit, den neuen Goalie erstmals im April in einem Spiel einsetzen zu können. Das Motiv für den Mord an Ex-Freundin Eliza soll gewesen sein, dass sie ein Kind nicht abgetrieben hatte. Als der Sohn zur Welt kam, waren sie schon kein Paar mehr. Mehrere Täter sitzen noch in Haft, die Leiche tauchte nie auf.
Bruno wurde 2009 als Captain mit Flamengo Rio de Janeiro Meister und galt als ein Kandidat für die Nationalmannschaft. Boa Esporte verteidigte den Vertrag: «Bruno hat eine zweite Chance als Profi verdient.» Man habe keinerlei Verbindungen zu seinen persönlichen Taten und seiner Vergangenheit.