Nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine verklagt Brasilien die Bergbaukonzerne BHP Billiton und Vale auf knapp fünf Milliarden Euro Schadenersatz. Das Geld soll für Säuberungs- und Wiederaufbauarbeiten eingesetzt werden.
Dies geht aus der am Montag eingereichten Klage hervor. «Wir werden die Verantwortlichen für die Tragödie hart bestrafen», erklärte Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff auf dem Klimagipfel in Paris. Die Katastrophe sei durch das unverantwortliches unternehmerisches Handeln verursacht worden. Der Dammbruch ist die bislang schwerste Umweltkatastrophe im Land.
Anfang November war der Damm eines Abwasser-Beckens der Erzgrube Germano gebrochen. Der austretende Klärschlamm begrub zunächst ein Bergdorf unter sich und verseuchte das Tal des Flusses Rio Doce. Mindestens 13 Menschen kamen ums Leben. Für rund 250’000 Menschen muss die Trinkwasser-Versorgung neu geregelt werden.
Schlamm- und Wassermassen wurden noch 100 Kilometer vom der Unglücksstelle entfernt angeschwemmt. Die Behörden gehen davon aus, dass es rund zehn Jahre dauern wird, um die betroffene Region zu säubern.
UNO: Unzureichende Massnahmen
Der UNO-Sonderbeauftragte für Umweltfragen, John Knox, warnte bereits vor verheerenden Folgen vor allem für Flüsse und Grundwasser durch den freigesetzten Giftschlamm.
So habe sich eine Menge toxischer Stoffe ergossen, die dem Inhalt von 20’000 olympischen Schwimmbecken entspreche. Die Schritte, die die Regierung und die Unternehmen bislang zur Eindämmung des Problems unternommen hätten, seien absolut unzureichend.
In Brasilien wird bereits über schärfere Auflagen für Minen-Betreiber diskutiert. Die Branche steht für einen Grossteil der Export-Einnahmen des Landes.
Das zu dem geborstenen Becken gehörende Bergwerk betreibt der weltgrösste Bergbau-Konzern BHP aus Australien gemeinsam mit dem brasilianischen Konkurrenten Vale über das Unternehmen Samarco. Vale erklärte am Dienstag, im Geschäftsjahr 2016 knapp 450 Millionen Dollar für die Säuberung zurückzulegen.