Die brasilianische Fussballnationalmannschaft ist auf dem Weg in ihr Trainingscamp nahe Rio de Janeiro von wütenden Demonstranten aufgehalten worden. Diese zwangen den Konvoi trotz eines hohen Polizeiaufgebots dazu, langsamer zu fahren.
Einigen gelang es, Aufkleber mit Anti-WM-Parolen an das Fahrzeug zu kleben. «Ein Pädagoge ist mehr wert als Neymar», rief eine Gruppe von rund 200 streikenden Lehrern, als sich der Bus mit den Fussballern an Bord am Montag seinen Weg durch die Menge bahnte. Neymar ist Brasiliens Starstürmer.
Der Bus war auf dem Weg vom Flughafen der Metropole Rio de Janeiro in das Trainingscamp in das rund 90 Kilometer entfernte Teresópolis. In dem Trainingskomplex wurden die Spieler neben Schaulustigen von weiteren Demonstranten begrüsst.
Im Bundesstaat Rio de Janeiro waren die Lehrer vor rund zwei Wochen in den Streik getreten. Sie fordern 20 Prozent mehr Lohn. Wegen der immensen Kosten für die Fussballweltmeisterschaft richtet sich der Zorn vieler ärmerer Brasilianer gegen die Behörden und das Sportereignis an sich. Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Protesten. Die WM in Brasilien beginnt am 12. Juni.