Fast zwei Jahre nach der Affäre um Spähaktionen des US-Geheimdiensts NSA in Brasilien zeigt sich Staatspräsidentin Dilma Rousseff wieder versöhnlich. Die Bedingungen hätten sich sehr geändert, lobte sei nach einem Treffen mit US-Präsident Barack Obama im Weissen Haus.
Obama und seine Regierung hätten versichert, verbündete Länder nicht länger auszuspähen. «Ich glaube Präsident Obama», sagte Rousseff am Dienstag. Sie fügte hinzu: «Wenn er jemals nicht-öffentliche Informationen über Brasilien braucht, würde er einfach zum Telefon greifen und mich anrufen.»
Im Herbst 2013 hatte Rousseff einen geplanten USA-Besuch verschoben und in der NSA-Affäre eine Entschuldigung Washingtons gefordert. Nach Medienberichten hatte die NSA sowohl Telefonate und E-Mails der Präsidentin ausgespäht als auch das grösste Unternehmen des Landes, den staatlich kontrollierten Öl-Multi Petrobras. Brasilien pochte vehement auf eine Aufklärung.
Beide Staatschefs deuteten am Dienstag an, Differenzen gehabt zu haben. «Keine Beziehung zwischen Ländern ist ohne Meinungsverschiedenheiten», sagte Obama. «Länder machen Krisen und Schwierigkeiten durch, das ist einfach natürlich», sagte Rousseff.