Die regierende Arbeiterpartei (PT) hat Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff zur Kandidatin für die Präsidentenwahl am 5. Oktober bestimmt. Die Delegierten hätten auf ihrem nationalen Kongress am Samstag in der Hauptstadt Brasília mehrheitlich für die 66-Jährige votiert, teilte die Partei mit.
Rousseff kündigte im Falle eines Wahlsiegs Investitionen in Infrastruktur, öffentliche Dienstleistungen und den Bildungssektor an. «Das Ende der Armut ist nur der Anfang. Die Leute wollen mehr, und sie haben auch mehr verdient», sagte Rousseff.
In den vergangenen Monaten war es in Brasilien immer wieder zu Protesten gegen die Regierung gekommen. Die Demonstranten kritisierten Milliardeninvestitionen in die Fussballweltmeisterschaft, während für Schulen und Krankenhäuser das Geld fehle.
Arbeiterpartei propagiert politische Reformen
Unter dem Wahlkampfslogan «Mehr Veränderungen, mehr Zukunft» will die Arbeiterpartei für politische Reformen und eine Demokratisierung der Massenmedien werden. So sollen die Parteienfinanzierung durch den privaten Sektor reguliert und Oligopole im Mediensektor verhindert werden.
Auf dem Parteitag bestätigte die PT zudem die Koalition mit der Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB). Deren Vertreter Michel Temer wurde erneut als Vizepräsidentschaftskandidat nominiert.
Laut der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha liegt Rousseff mit 34 Prozent deutlich vor ihrem stärksten Konkurrenten Aécio Neves von den Sozialdemokraten mit 19 Prozent.