Die brasilianische Regierung prüft einem Zeitungsbericht zufolge den Verkauf von Anteilen an staatlich kontrollierten Firmen wie der Post, Energieversorgern und Versicherern. Damit sollten Geld in die Staatskasse gespült und der öffentliche Sektor verschlankt werden.
Das berichtete die Zeitung «O Globo» aus Rio de Janeiro am Sonntag unter Berufung auf nicht namentlich genannte Mitglieder des Wirtschaftsteams des Übergangspräsidenten Michel Temer. Das Finanzministerium wollte den Bericht nicht kommentieren. Finanzminister Henrique Meirelles werde sich in den kommenden Tagen zu den Plänen der Regierung äussern, sagte eine Sprecherin lediglich.
Der Zeitung zufolge sollen Anteile der Post Correios, der Münzanstalt Casa de Moeda und des zum Geldinstitut Caxa Economica Federal gehörenden Versicherers abgestossen werden. Ins Auge gefasst seien zudem mehrere Hafenbetreiber im ganzen Land und der Flughafenbetreiber Infraero.
Der Verkauf von Staatsanteilen war in den 1990er Jahren und Anfang der 2000er Jahre ein häufig gewähltes Mittel. Die Staatsoberhäupter von der Arbeiterpartei, Luiz Inacio Lula da Silva und Dilma Rousseff, die vor wenigen Tagen wegen Korruptionsvorwürfen suspendiert wurde, beendeten aber diese Praxis.